Stadtarchivar Martin Blümcke

Erst durch neuere Forschungen, die sich über Staats- und Sprachgrenzen erstrecken, tritt langsam die Gestalt des Laufenburgers Franz Josef Sulzer aus dem Dunkel der Geschichte hervor. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass in der Zeit vor 1800 ein räumlicher und auch ein ideeller Zusammenhang in den habsburgischen Landen bestand, der vom Breisgau über die österreichischen Vorlande und die Alpenländer bis nach Wien reichte und sogar noch weiter im Königreich Ungarn bis zur deutschen – und sogar evangelischen – Sprachinsel Siebenbürgen.

Am 21. Mai 1727 wird Franz Josef Sulzer in der linksrheinischen Pfarrkirche St. Johann getauft, ein Kind aus einer wohlhabenden Bürgerfamilie. Vermutlich tritt er in eine geistliche Lehranstalt ein, denn nach dem Willen des Vaters sollte er Jesuit werden. 1754 ist der 27-Jährige an der Freiburger Universität als Student der Physik eingetragen und hat wohl auch andere Fächer wie Geografie und Statistik gehört.

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Vier Jahre später ist er schon Hauptmann der Infanterie im fernen Siebenbürgen und heiratet in Kronstadt Johanna von Drauth. Nach 14 Jahren scheidet er aus dem militärischen Dienst aus und pachtet einen Gutshof in Slowenien. Neben seinem Beruf sammelt er im heutigen Rumänien Sprachliches und Geschichtliches und veröffentlicht sein Wissen in einer dreibändigen Schrift, die heute für Südosteuropa als grundlegend gilt.

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Als seine Bemühungen um eine Professur an einer Hochschule scheitern, wird er Rittmeister im Dragonerregiment Savoyen, das dem Türkenbezwinger Prinz Eugen von Savoyen gehört. Im August 1791 stirbt Franz Josef Sulzer im Alter von 64 Jahren im Pitesti, das damals noch in der Walachei liegt. An diesen Mann erinnert auf dem Rappenstein eine kurze Verbindung, die von der Matthias-Zoller-Straße den Hang hinunter abzweigt.