Murg – Solarstrom und Abwärme aus Industriebetrieben spielen in der Gemeinde Murg eine zentrale Rolle bei dem Ziel, bis 2040 die Energiewende zu schaffen. So das Ergebnis des Fachgutachtens zur freiwilligen Wärmeplanung, das der Gemeinderat bei der Badenova-Netze in Auftrag gegeben hatte. Bereits im Juni waren die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert worden. Anschließend lag das Fachgutachten ab August öffentlich aus. In der Ratssitzung am Montagabend nahm nun der Gemeinderat das Fachgutachten zustimmend zur Kenntnis und stimmte damit verschiedenen Maßnahmen zu, die innerhalb der nächsten fünf Jahre an den Start gebracht werden müssen.
Ganz oben auf der Liste steht die Planung eines Wärmenetzes Murg-Ost unter Einbindung der Industrieabwärme der zwischen Murg und Laufenburg liegenden Firmen Höganäs, Imerys und Taniobis. Gespräche haben bereits stattgefunden, die Firmen sind interessiert, und ein Energiegutachten wird auf den Weg gebracht, sobald die beantragten Fördergelder freigegeben werden. Zusätzlich sind über weitere Wärmenetze zu beraten. Zum Beispiel in Niederhof, wo die Abwärme der Firma Brutsche ebenfalls ein großes Potenzial besitzt. Schon bestehende Netze werden auf deren Ausbaupotenziale überprüft. Grundsätzlich sollen auch genossenschaftliche Betriebsführungen geprüft werden. Für Oberhof und Hänner kommen Wärmenetze aufgrund der geringen Siedlungsdichte nicht in Betracht. Projektleiter Marc Krecher, der das Fachgutachten präsentierte, verwies darauf, dass in diesen beiden Ortsteilen bereits viele Häuser mit Holz heizten. Holz gilt als erneuerbare Energiequelle. Wichtig für den Bürger: Es gibt keinen Zwang, sich an ein Wärmenetz anzuschließen. Die Wärmeplanung ist lediglich für die Gemeinde verbindlich.
Um den Ausbau von Solar auf Dächern und Feldern zu fördern, soll es Infoangebote für die Bürger geben, auch die „Energiekarawane“ wird fortgesetzt. Ziel dieser Kampagne ist es, eine energetische Modernisierung für Immobilienbesitzer attraktiv zu machen und sie dafür zu sensibilisieren. Die Verwaltung ist außerdem angehalten, weitere Unterstützungspotenziale für die Bürger auszuloten und auch für die kommunalen Gebäude Sanierungspotenziale mit geförderten Konzepten zu ermitteln. Zusätzlich zu Solar und Abwärme könne auch Geothermie und der Ausbau von Wärmepumpen zur Energiewende in der Gemeinde Murg beitragen, für Windkraft gibt es jedoch so gut wie keine geeigneten Standorte.