Der Bau des Wärmenetzes geht flott voran. Der Bau- und Umweltausschuss hat den Auftrag zum Bau eines weiteren Leitungsabschnitts vergeben, der die Verbindung zwischen Gemeinschaftsschule und dem Evonik-Werk herstellt. Fünf Angebote lagen dafür vor. Das Ergebnis liegt mit 1,3 Millionen Euro unter der Kostenschätzung. Die weitere Entwicklung für dieses Kernstück kommentierte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt als erfreulich. Damit rückt der Anschluss an Evonik zum Einspeisen der Abwärme näher.
Die Nahwärmeversorgung ist auch maßgeblich für das künftige Versorgungsgebiet im Bebauungsplan „Grendelmatt III“. Für das kommende Wohngebiet unterhalb Peter-Krauseneck-, Dürrenbachstraße und Schwarzer Weg sprach sich der Bau- und Umweltausschuss klar für einen Anschlusszwang ans Wärmenetz der Stadtwerke aus und empfahl dazu die Satzung über die öffentliche Nahwärmeversorgung dem Gemeinderat.
Mit diesem Vorgehen werden gleich zwei Ziele verfolgt: Die Verbesserung des Klimaschutzes, weil kein CO2 mehr produziert wird, und die Auslastung des Netzes der Stadtwerke, um wirtschaftlich zu operieren. Rechtsanwalt Dirk Schöneweiß sprach in der Sitzung von einer „effektiven Maßnahme für den Klimaschutz“. Er bewertete das Netz auch als wirtschaftlich im Vergleich zu anderen Versorgungssystemen in diesem Gebiet.
In der Vergleichsberechnung wurden verschiedene Haustypen untersucht, vom Reihenhaus über das Sechs-Familien bis zum 24-Familien-Gebäude. Dabei habe sich gezeigt, dass Reihenhausbewohner mit dem Wärmenetz finanziell am besten bedient sind. Der Kostenvorteil bei wenig Energiebedarf falle im Vergleich auch zu Pellets am größten aus. Wenn es um die CO2-Belastung geht, habe das Wärmenetz grundsätzlich die beste Präferenz, hieß es in der Sitzung. Dieter Meier wünschte sich für die CDU, dass dieser Kostenvorteil deutlich in die Öffentlichkeit vermittelt wird und wies darauf hin, dass ein Anschluss an das Wärmenetz Hausbesitzer außerdem bei den Investitionskosten entlaste. Selbst für die Wartung brauche es dann keinen eigenen Fachmann mehr.
Karin Paulsen-Zenke (SPD) bewertete die Nahwärmeversorgung für das Gebiet als „überzeugend“, fragte aber, ob auch andere Wettbewerber wie Energiedienst den Stadtwerken in die Quere kommen könnten. Eberhardt verneinte das, da die Stadtwerke die Leitungen bauen und nicht zwei Leitungen nebeneinander liefen. Aber Kooperationen bei der Weiterentwicklung werden nicht ausgeschlossen.