Elena Borchers

Ein neuer Dorfladen für Warmbach – das ist der Traum von Manoj Thanathethu. Zusammen mit Pascal Zimmerli und Sven Sutter möchte der Wirtschaftswissenschaftler, der seit rund 20 Jahren in Warmbach lebt, diesen Traum verwirklichen. Und zwar mit Hilfe möglichst aller Warmbacher. In der Sitzung des Warmbacher Stadtteilbeirats stellte Thanathethu seine Ideen vor.

Kein Angebot für Lebensmittel des täglichen Bedarfs

„Nachdem die einzige und letzte Bäckerei in Warmbach seit Januar geschlossen hat, gibt es keine Nahversorgung mehr für ältere Menschen und kein Angebot für Lebensmittel des täglichen Bedarfs“, erläuterte Thanathethu zunächst den Hintergrund für seinen Vorstoß. Die Lösung ist für ihn ein Dorfladen, der vor allem regionale Produkte wie Backwaren, Milch, Obst und Gemüse sowie Getränke verkauft.

Verwirklichen möchte er diesen, indem er mit Sutter, Zimmerli und so vielen Warmbacher Bürgern wie möglich eine Genossenschaft gründet. „Der Dorfladen würde dann allen gemeinsam gehören“, so Thanathethu. Betrieben würde er vor allem von Ehrenamtlichen und etwa Mini-Jobbern.

Finanzierungsbedarf mit 40000 Euro beziffert

Dass das Dreiergespann um Thanathethu die Idee gut durchdacht hat, zeigte ein Business-Plan, in dem Kosten und mögliche Einnahmen des Dorfladens gegenübergestellt wurden. Thanathethu geht von einem Finanzierungsbedarf für die Einrichtung des Ladens von 40 000 Euro aus. Um das zu erreichen, müssten etwa 200 Haushalte sich mit 200 Euro an der Genossenschaft beteiligen. Zudem könnten für ein solches Vorhaben Fördergelder beantragt werden. Tragen würde sich der Dorfladen, wenn 250 Haushalte im Monat rund 47 Euro dort ausgeben würden, so der Thanathethu weiter.

Welche Kosten genau auf den Laden zukommen, ist noch nicht klar, da zum einen nicht feststeht, in welchem Gebäude er untergebracht werden könnte und welche Miete anfällt und wie viele Mini-Jobber es bräuchte, um ihn zu betreiben. All dies soll aber erst entschieden werden, wenn klar ist, ob die Warmbacher Bürger überhaupt einen solchen Laden möchten. Und das wiederum soll nun mit einer Umfrage herausgefunden werden.

Projekt wird in der Bürgerversammlung vorgestellt

Nachdem der Stadtteilbeirat den drei Ideengebern eine Zustimmung gegeben hat, das Projekt, sollte es kommen, zu unterstützen, möchte Thanathethu es zunächst bei der Bürgerversammlung für Warmbach am Mittwoch, 14. November, 19.30 Uhr, in der Hans-Thoma-Schule, vorstellen. Dort gibt es dann auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Eine Umfrage unter allen Warmbacher Einwohnern soll danach zeigen, ob diese überhaupt Interesse an dem Gemeinschaftsprojekt Dorfladen haben.

Skepsis: Wer haftet bei einer Insolvenz?

Neben allgemeiner Zustimmung zeigten sich einige der Mitglieder und Besucher der Sitzung auch skeptisch. So wurde etwa gefragt, ob eine Genossenschaft insolvent gehen und die Mitglieder haften müssten. Laut Thanathethu müsste in diesem Fall jedoch jedes Mitglied nur mit dem Kapital haften, dass er eingestellt hat. Auch wurden Fragen nach den Öffnungszeiten und der Anzahl der benötigten Mitarbeiter laut, diese Detailfragen sollen laut Thanathethu aber erst angegeben werden, sobald die Umfrage mit einem positiven Ergebnis zu einem Dorfladen abgeschlossen werden wird.