Lisa Bartelmus

Geschlossene Schulen und Kitas, Arbeit von zuhause und Chaos in den Supermärkten. Die momentane Ausnahmesituation ist für niemanden einfach. Doch für Menschen, die auf günstige Lebensmittel angewiesen sind, ist die Lage besonders prekär. Wenn im Supermarkt nur noch die teuren Markennudeln im Regal liegen, kann das für einige Leute zum Problem werden. Der Tafelladen versorgt die Menschen auch jetzt mit Nahrungsmitteln und Haushaltsbedarf, wenn auch etwas anders als sonst.

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Am Montag hatte die Tafel regulär geöffnet. Harald Höhn, Leiter des Tafelladens, berichtet, er sei relativ zufrieden. Es gab zwar weniger Ware, aber es kamen auch etwas weniger Kunden. Er hat versucht, einen Puffer anzulegen. „Wenn man füreinander verantwortlich ist, muss man sich auf solche Situationen vorbereiten.“

Sicherheit geht vor

Das Personal legt Wert auf Abstand zwischen den Personen. Es dürfen jetzt nur noch fünf Kunden gleichzeitig in den Laden, in dem sich normalerweise bis zu 25 Personen aufhalten. Dadurch entstehen längere Wartezeiten, die die Menschen jedoch in Kauf nehmen, da sie schließlich auf die Tafel angewiesen sind.Auch bei den Wartenden vor der Tür wird viel Wert darauf gelegt, dass ein sicherer Abstand eingehalten wird. Die Theken sollen helfen, Abstand zwischen Mitarbeitern und Kunden zu wahren.

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Die Verschenktheke wurde nach draußen verlagert, damit Verkaufsraum und Arbeitsraum voneinander getrennt werden. Kinder sollen den Tafelladen zur Sicherheit nicht mehr betreten. Aber auch in diesen eher stressigen Zeiten kann Höhn eine freudige Geschichte erzählen. Am Montag wurden große Kuscheltiere bei der Tafel abgegeben, die sofort an die Kinder verschenkt wurden, die warten mussten. So konnte der Langeweile Einhalt geboten werden.

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„Ein wichtiger Teil der Tafel sind die Gespräche, die sich ergeben.“ Schließlich ist es wichtig, dass man sich gerade in solchen Zeiten auch um die Psyche der Menschen kümmere. „Wer psychisch angeschlagen ist, dem kann die jetzige Lage noch zusätzlich Angst und Stress bereiten.“

Das Geschäft sei eigentlich das Gleiche, erzählt Höhn, nur eben mit mehr Abstand. Einige der Ehrenamtlichen hätten sich aufgrund von persönlichen Vorerkrankungen abgemeldet, um sich nicht selbst dem Risiko auszusetzen. Jetzt sind statt sechs nur noch drei verfügbar, doch Höhn ist zuversichtlich, dass das Team die Herausforderung gut meistern wird. Ihm ist bewusst, dass die Tafel vor allem in Situationen wie jetzt von großer Wichtigkeit ist und deshalb will er alles versuchen, um den Laden in seiner Funktion zu erhalten. „Das muss eben funktionieren.“