Die Feuerwehr steht vor großen Veränderungen. Während es noch ein paar Jahre dauern wird, bis das neue Gerätehaus fertig ist (wir berichteten), soll das bestellte Hilfelöschfahrzeug (HLF) noch in diesem Jahr geliefert werden.
Neues Löschfahrzeug bringt Entspannung
Einsatzfahrzeuge sind heute in ihrer Ausstattung wesentlich kompakter als etwa vor 20 Jahren. Das wurde bei der Hauptversammlung der Abteilung Rheinfelden deutlich. So sei es möglich, mit dem neuen „HLF 10“, so heißt es in der Fachsprache, das alte Löschfahrzeug aus dem Jahr 1981 und den Rüstwagen aus dem Jahr 1985 zu ersetzen. Das bringe auch eine Entspannung im Gerätehaus an der Hardtstraße, sagte Kommandant Enrico Leipzig.
Es wird Zeit fürs neu: Platzmangel im alten Gerätehaus
Dennoch stelle das Warten auf das neue Gerätehaus und der mangelnde Platz im alten eine komplizierte Situation für die Abteilung dar. „Um so mehr verdienen unsere Kameraden Anerkennung, dass sie alle Aufgaben hervorragend gelöst haben“, sagte Leipzig. Klar, die Einsätze fänden draußen statt, doch Wartung und Vorbereitung der gesamten Technik und Ausrüstung erfolgten im Gerätehaus.
Gute Zusammenarbeit mit anderen "Blaulichtdiensten"
Insgesamt 116 Einsätze erledigte die Abteilung Rheinfelden im vergangenen Jahr, 36 Mal waren es Brände. Aber auch für technische Hilfeleistungen bei Unfällen wurde die Feuerwehr alarmiert, darunter zwei Flugzeugabstürze, bei denen glücklicherweise die Insassen nur leicht verletzt wurden. Leipzig führte auch die gute Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtdiensten an.
Aus- und Weiterbildung fordern die Wehrleute
Mehr als 6000 Stunden leisteten die Kameraden im Verlauf des Jahres, ein großer Teil davon war der Aus- und Weiterbildung gewidmet. So gab es eine Übung am Bürgerheim. Das geräumte Gebäude an der Pestalozzistraße konnte für eine Personensuche genutzt werden. Nebel und verdeckte Visiere an den Helmen sorgten für realistische Bedingungen. Auch das Retten über Leitern und die damit verbunden Knoten wurden geprobt.
Alle Defizite beim Atemschutz sind ausgeglichen
Etliche Maschinisten, das sind die Fahrer der großen Einsatzwagen, hatten eine spezielle Probe zum Rückwärtsfahren. Nicht ganz so gut lief es im vergangenen Jahr mit der Atemschutzausbildung. Einige Kameraden konnten nicht an den regelmäßigen Prüfungen teilnehmen, andere verpassten sie. So waren von den 23 ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern nur 17 einsatzbereit, inzwischen wurden aber bereits wieder Defizite ausgeglichen, teilte Leipzig mit.
Abteilung freut sich über starke Jugendgruppe
Keinen Wechsel gab es im Vorjahr von der Jugendfeuerwehr in die Aktivmannschaft, das lag an der Altersstruktur. Aber noch im Herbst dieses Jahres werden einige Jugendliche 17 Jahre alt und können dann übernommen werden. Mit 28 Mitgliedern stellt die Abteilung Rheinfelden eine der größten Jugendgruppen im gesamten Kreisgebiet. Erfreulich ist, dass darunter auch sechs Mädchen beziehungsweise junge Frauen sind. Einen Wechsel gab es an der Spitze der Jugendfeuerwehr, der bisherige Jugendgruppenleiter Patrick Hornig wurde nach fünf Jahren von Robin Hübel abgelöst.
Gute Zusammenarbeit mit Evonik und der Schweiz
Mehrfach wurde die gute Zusammenarbeit mit der Werkfeuerwehr Evonik und über die Grenze hinweg ins Schweizer Rheinfelden angesprochen. Im Notfall unterstützten sich die Feuerwehren unkompliziert, nach nur kurzer Nachricht, betonte Leipzig. So sei es selbstverständlich, dass die Rheinfelder Kameraden in den kommenden Wochen über den Rhein hinweg helfen, wenn die Schweizer Stadtfeuerwehr ihr 150-Jähriges feiert.
Nächste große Anschaffung: Eine neue Drehleiter
Seinen Dank sprach auch Dietmar Müller, Kommandant der Gesamtfeuerwehr, aus. Die Abteilung Rheinfelden leiste den größten Anteil der Einsätze, das bedinge sich durch die Ausrüstung und den Standort in der Kernstadt. Kommandant Leipzig bedankte sich beim Gemeinderat dafür, dass die notwendigen Bereitstellungen stets erfolgen. In diesen Monaten laufen die Beratungen für die Drehleiterbeschaffung an, das jetzige Leiterfahrzeug stammt von 1990 und ist wegen häufiger Störungen nicht mehr voll leistungsfähig.
Enrico Leipzig und Thomas Kieper bleiben an der Spitze
Die Wehr bleibt unter bewährter Führung. Der Komandant und sein Stellvertreter Thomas Kieper wurden von der Versammlung im Amt bestätigt.
Zur Feuerwehr
Die Aktivmannschaft besteht aus 47 Männern und drei Frauen. Kommandant ist Enrico Leipzig. Zur Ausrüstung gehören sechs Fahrzeuge, acht Pumpen, Generatoren und Kompressoren. Kontakt; Adresse: Gerätehaus Hardtstraße 5; Telefon 07623/200 05.