Petra Wunderle

„Fitness im Freien“ bietet der TuS Adelhausen jeden Montag und Donnerstag vor dem Presseraum der Druck Discount24 Arena (Dinkelberghalle) in Adelhausen an. Die Autorin dieses Artikels wollte eigentlich nur ein bisschen zuschauen, wie so ein Training in Corona-Zeiten funktioniert, hat sich dann aber gerne dazu hinreißen lassen, mitzumachen.

19.15 Uhr: Zwei Frauen aus Nordschwaben und eine aus Nieder-Eichsel kommen mit Autos angefahren, zeitgleich radeln weitere Sportlerinnen aus Adelhausen auf den Hallenparkplatz, manche kommen zu Fuß. Trainerin Thessy Schmid ist schon auf dem kleinen gepflasterten Platz angekommen, er befindet sich seitlich des Untergeschosses der Dinkelberghalle, dort, wo es direkt in den Presseraum geht.

Miteinander nach dem Training fehlt

Ordentlich liegt eine Liste mit den Teilnehmerinnen aus, die sich Anfang der Woche per WhatsApp fürs Training angemeldet haben. Alle unterschreiben, alle sind ausgerüstet mit einem Handtuch und einer Wasserflasche – und das hat seine Gründe.

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Klar, der Inhalt der Flasche ist zwischendurch immer wieder gut für eine Erfrischung, dient aber hauptsächlich als Hantel für Arm- und Oberkörpertraining. Das Handtuch ist der perfekte Ersatz für das Gymnastikband, und natürlich wird der Schweiß damit abgewischt.

Selbst die Treppenstufen – für Lauf- und Trippelübungen – und die kahle Hallenwand – für Wandhocke und Liegestütze im Stehen – erfüllen einen Trainingszweck. Die Sonne geht langsam unter, es weht ein leichter Wind, die Temperatur ist angenehm, kein Autolärm ist zu hören und die Aussicht Richtung Schweiz ist grandios. Dieser Ort ist fantastisch für ein abendliches Fitnesstraining.

Punkt 19.30 Uhr erklingt Musik aus einer Box, alle stehen mit genügend Abstand parat, den Blick zur Trainerin gerichtet – sie und die passende Musik motivieren, sich zu bewegen. Mit ihrem sympathischen schwäbischen Dialekt gibt Thessy Schmid Anweisungen.

Aufwärmen zum Beginn des Freilufttrainings, danach heißt es Tabata, das ist ein hochintensives Intervalltraining, dessen Grundlage die Kombination von Kraft- und Cardiotraining bildet. Diese Phase besteht aus sechs Intervallen mit einer Dauer von je 20 Sekunden und endet mit dem Hampelmann, sodass der Puls nach oben geht.

Der Schweiß läuft, aber auf allen Gesichtern ist ein Lächeln zu sehen, alle freuen sich gleichermaßen über diese Art von Training, direkt neben der grünen Wiese und den Bäumen. Zirkeltraining, Aerobic, Bauch-Beine-Po, Rumpfstabilisation, Rückengymnastik – die Übungen, die man im Freien macht, unterscheiden sich wenig von denen in einer Halle.

„Man kann so viel machen, mit dem Eigengewicht braucht man keine Geräte. Einziger Nachteil in Zeiten der Corona-Krise ist die Tatsache, dass nicht alle Mitglieder zum Training kommen dürfen, von 32 Frauen kommen 17 im Wechsel, zehn dürfen es aktuell sein, das mit dem Anmelden funktioniert per WhatsApp. Aber das soziale Zusammensein nach dem Training fehlt“, sagt Thessy Schmid.

Zum Schluss heißt es dehnen – ganz lang machen und sich nach oben ziehen. Dann verabschieden sich die Frauen, eine sagt: „Ich kann mir solch ein Training im Freien auch ab und zu in Winter, bei Schnee, sehr gut vorstellen.“ Apropos schlechtes Wetter: Wenn es regnet, verteilen sich die Sportlerinnen unter den Vordächern von Dinkelbergschule und Feuerwehrhaus. Sie stehen sich somit gegenüber und auch das, so Thessy Schmid, „klappt hervorragend“.

Info und Termine im Internet:
www.tus-adelhausen.de