Ein Schritt in die Normalität, das soll die Diga-Gartenmesse im Corona-Herbst sein. Veranstalter Dieter Maier betonte zur Eröffnung, wie wichtig es für die Branche sei, dass Veranstaltungen wie diese nun – unter Auflagen – wieder stattfinden können.
„Ich bin seit 38 Jahren Veranstalter und so ein Jahr hätte ich nicht erleben wollen.“ Er habe bis zum Schluss gezittert, ob die Infektionszahlen im Kreis nicht doch wieder steigen. Daher habe er auch erst vergangene Woche begonnen, für die Diga zu werben. In Frankreich hingen in diesem Jahr zum ersten Mal gar keine Plakate. Dort sind die Fallzahlen höher als in Deutschland – „und wir sind für die Gesundheit der Menschen verantwortlich“.
Deshalb galten auf der diesjährigen Gartenmesse strenge Hygieneregeln: Auf dem Gelände musste ein Mund- und Nasenschutz getragen werden, außer in den Gastronomiebereichen. Zusätzlich gab es fünf Ruhezonen, in denen Besucher „ohne Gastro-Zwang“ die Maske abnehmen konnten.
An den Eingängen fanden sich Desinfektionsspender, Ein- und Ausgänge waren getrennt, es musste ein Kontaktformular abgegeben werden.
Beim Gang über das Gelände konnte man Corona fast vergessen, so normal wirkte das Treiben. Wäre da nicht das bunte Sammelsurium an Masken gewesen: An die Mundschutzpflicht hielten sich die allermeisten sorgsam. Manche Aussteller trugen Gesichtsvisiere, die das Atmen nicht behinderten. Sicherlich hielten die Regeln auch einige Besucher ab, sagte Maier. Er rechne nicht mit den Erfolgszahlen der vergangenen Jahre, knapp 12.000 Gartenfreunde kamen 2019. „Ich kann mit 6000 oder 8000 auch leben – und die Aussteller auch, die hatten ja lange gar keine Einnahmen“, sagte Maier.

Aussteller waren es in diesem Jahr weniger als sonst, 100 statt 150 Stände fanden sich auf dem Gelände – damit mehr Platz zwischen ihnen bleiben konnte. Es fiel auf, dass sich die Aussteller an die Verschiebung der Messe in den Herbst angepasst haben: Pflanzen, die sich für Herbst und Winter eignen, Dekoration und Kleidung in herbstlichen Farbtönen. Wie immer fanden sich zwischen den Pflanzenmeeren auch Ideen zur weiteren Gartengestaltung: Vom Whirlpool über den professionellen Grill bis hin zur hochmodernen Gartenliege war alles dabei.
Ein „Marktlabor“, so nannte die Veranstaltung Kai Flender, Besitzer von Schloss Beuggen. Hier könne getestet werden, ob ein Markt wie die Gartenmesse mit Hygieneregeln funktioniert, sagte er bei der Eröffnung. Auch für ihn, der Hotel und Restaurant zeitweise schließen musste, sei es toll, dass die Diga stattfinden kann.
Auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zeigte sich froh über die Veranstaltung: Die Diga sei ein „Flaggschiff und ein Aushängeschild für die Stadt Rheinfelden“, sagte er. Und auch ein Motor für die regionale Wirtschaft, schließlich kommen viele Aussteller aus der Region. „Das Wichtigste für mich ist, dass wir mit dieser Messe ein Zeichen des Optimismus setzen“, so Eberhardt. „Wir halten als Gesellschaft zusammen und haben Mut – sonst drohen ganz andere wirtschaftliche Auswirkungen.“ Und: Die Menschen würden es dem Veranstalter danken, dass die Diga stattfindet. „Wieder entführt werden zu können in die Gartenwelt, das brauchen die Menschen.“
Info: Die Diga-Gartenmesse auf Schloss Beuggen ist noch am Samstag, 10 bis 20 Uhr sowie am Sonntag, 11 bis 18 Uhr geöffnet.