Die Hertener Ortschaftsräte kritisieren, dass diese entgegen den Vorstellungen und dem Rechtsempfinden der Ortschaftsräte von der Baurechtsbehörde genehmigt werden. Massives Unverständnis äußerten die Ortschaftsräte bereits in der zurückliegenden Sitzung, als es um ein Mehrfamilienhaus in der Augsterstraße ging, das so gar nicht ins Konzept der Räte passte. Damals ging es unter anderem um die Entwässerungsproblematik, die angesichts zu knapper Kanalressourcen in Bezug auf das Bauvorhaben aus Sicht des Ortschaftsrates nicht genehmigungsfähig gewesen wäre. Das geplante Mehrfamilienhaus war ihnen darüber hinaus auch zu massiv und fügte sich nicht in die Umgebung ein. Daher forderten die Räte, dass das umstrittene Bauvorhaben im Bauausschuss des Gemeinderates ein Thema werden sollte.

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In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates verlas Ortsvorsteher Frank-Michael Littwin nun eine vierseitige Stellungnahme der Baurechtsbehörde, die detailliert war und mit entsprechenden Rechtsgrundlagen hinterlegte, dass das Bauvorhaben genehmigungsfähig, eine Genehmigung auch bereits ausgesprochen sei. Abgelehnt wurde zuvor auch das Hertener Anliegen, das Vorhaben im Bauausschuss des Gemeinderats zu behandeln.

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Für massiven Frust unter den Ortschaftsräten sorgten in der Sitzung am Montag nun erneut zwei Bauvorbescheide für die Nägelestraße. Dort sollen entweder zwei Mehrfamilienhäuser oder drei Einfamilienhäuser entstehen. Auch diesbezüglich hatte die Baurechtsbehörde für die geplanten Bauten selbst grünes Licht gegeben. Zur Entwässerung müssen nun Lösungen gesucht werden, wie auch Ortsvorsteher Frank-Michael Littwin bestätigte.

Dorn im Auge

Ein Dorn im Auge ist den Hertener Ortschaftsräten in diesem Zusammenhang nach wie vor der seit sechs Jahren „auf Halde“ liegende Bebauungsplan „Ortsmitte Herten Teil I“, von dem man sich eine Lösung erhofft und der nach wie vor keine Rechtskraft erlangt hat. Die Verwaltung weise immer wieder darauf hin, kritisierten die Räte, dass zunächst der Kanal in Herten erweitert werden müsse, bevor es mit dem Bebauungsplan weitergehen kann. Dass nun trotz der schwierigen Entwässerungsproblematik positive Bauvorbescheide oder gar Baugenehmigungen erteilt werden, ist für sie unverständlich.

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Auf den Punkt brachte den Frust in der Sitzung am Montag Markus Hiltensberger (CDU). Er kündigte an, künftig nicht mehr mitzudiskutieren, wenn es um Bauvorhaben in Herten geht. In ähnlicher Weise äußerten sich auch die übrigen Ortschaftsräte. Nico Kiefer (SPD) bat die Verwaltung um Klärung, welche Auswirkungen die geplante Bebauung in der Nägelestraße auf den Bebauungsplan Ortsmitte Herten I hat oder haben könnte.