Valentin Zumsteg

Normalerweise werden die Rheinfelder Neujahrsblätter an einer Vernissage Anfang Dezember vorgestellt – doch das ist wegen Corona nicht möglich. „Das ist sehr schade. Wir werden im nächsten Jahr halt eine Doppelvernissage feiern“, kündigt Ute W. Gottschall an, Präsidentin der Neujahrsblatt-Kommission. Sonst hat sich aber nichts geändert an der Chronik, die bereits im 77. Jahrgang erscheint. „Die diesjährigen Neujahrsblätter zeichnen sich wieder durch eine große Vielseitigkeit aus“, findet Walter Herzog von der Neujahrsblatt-Kommission.

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„Die Rheinfelder Neujahrsblätter verbinden die Geschichte mit der Gegenwart und der Zukunft“, betont Ute W. Gottschall. Ein Beispiel dafür ist der Artikel von Markus Klemm, der in die Geschichte der Küferei und Fassfabrikation in Rheinfelden eintaucht. „Die Brauereien zählten nebst den Winzern zu den wichtigsten Kunden der Küfer“, schreibt Klemm. Ein anderer Beitrag widmet sich der Reha Rheinfelden, die vor 125 Jahren als Sanatorium gegründet worden ist. Der Klinikleitung mit Matthias Mühlheim und Thierry Ettlin ist es wichtig, dass die Reha Rheinfelden auch in Zukunft eigenständig bleibt, wie im Text von Hanno Lietz nachzulesen ist. Einen Blick zurück in eine unruhige Zeit wirft Historiker Linus Hüsser. Er beschreibt in seinem Text, wie am 1. Februar 1871 am Ende des deutsch-französischen Kriegs rund 87.000 Soldaten der Bourbaki-Armee vor den Preußen in die Westschweiz flüchteten und sich hier entwaffnen ließen.

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Auch kuriose Geschichten sind vermerkt. Wie jene über die Pläne des Rheinfelder Architekten Heinrich A. Liebetrau für eine Spar-Badewanne. Diese Hockwanne sollte in Arbeiter-Wohnsiedlungen Verwendung finden. Die Idee hat sich aber nicht durchgesetzt. Christoph Heid widmet sich in seinem Text der Tatsache, dass Paul McCartney mit den Beatles zwar nie in der Schweiz auftrat, dafür aber dort Ferien machte.

Erhältlich sind die Neujahrsblätter in der Altstadt-Papeterie Jäger, im Stadtbüro, im Städtli-Kiosk, im Fricktaler Museum und bei der Herzog Medien AG. Zwei Wechsel gibt es in der Neujahrsblatt-Kommission zu vermelden: Andres Baltzer und Lucas Furtwängler haben sich nach vielen Jahren verabschiedet. Neu dabei sind Anna-Tina Heuss und Silvia Berger.