Leony Stabla

Wie fast alle Kinder sind auch meine überaus wissbegierig. Aus diesem Grund machen wir zurzeit fast jeden Tag irgendeinen kleinen Versuch. Da gibt es tolle Bücher, Kartensammlungen, Experimentierkästen, viele Ideen findet man auch im Internet. Die meisten davon kann man auch mit ganz alltäglichen Dingen ausführen, die man sowieso im Haushalt hat.

Wir haben zum Beispiel Eierschalen in Essig aufgelöst, Luftballons heulend durch den Raum sausen und auch rohe Eier in Salzwasser schwimmen lassen. Ein Versuch hat es meinen Kindern aber besonders angetan, denn Jakob und Jonas lieben Schätze. Erst ein Schatz macht in ihren Augen eine Geschichte zu einer guten Geschichte. Und wie kleine Dagoberts zählen sie begeistert immer wieder den Inhalt ihrer Geldbeutel. Also lasse ich sie die holen und die Kupfermünzen heraussammeln. Wir füllen eine kleine Tasse halbvoll mit Essig und geben einen Teelöffel Salz dazu. Jonas rührt gewissenhaft. Als das Salz vollständig aufgelöst ist, darf Jakob seine Kupfermünzen hineinwerfen und wir zählen gemeinsam bis 30.

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Die Jungs staunen nicht schlecht, als Jakob die Münzen mit einem Löffel wieder herausfischt, denn nun glänzen die Münzen wie echte Schätze. Das Kupferoxid, die dunkle Schicht auf den gebrauchten Kupfermünzen, verschwindet durch das Bad wie von Zauberhand. Mit einem Küchenpapier polieren wir die Münzen trocken. Eine legen wir nass beiseite.

Wie zwei kleine Elstern freuen sich die Beiden über dieses Phänomen und beginnen, die ganze Wohnung nach Kupfermünzen abzusuchen. Mama muss ihren Geldbeutel leeren, die Sparschweine werden geöffnet und auch der Papa wird nach rotem Geld gefragt.

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Fast den ganzen Nachmittag sind wir daran, Geldstücke zu baden, bis 30 zu zählen, sie wieder herauszufischen und zu polieren. Jakob und Jonas haben große Freude daran, die Zeit vergeht wie im Flug und von Langeweile ist keine Spur. Und es gibt einen weiteren positiven Nebeneffekt: Das Zählen bis 30 geht nun viel besser als zuvor.

Es ist nicht nur interessant zu sehen, wie schön die Münzen glänzen, sondern sich auch einmal genau anzuschauen, was darauf steht. Wir finden Centstücke aus Italien, Spanien und den Niederlanden, noch dazu eine alte Ein-Pfennig-Münze, etwas, das die beiden Jungs noch nie gesehen haben.

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Zum Schluss werfen wir noch einen kleinen Blick auf die Münze, die wir beiseitegelegt haben. Nach dieser langen Zeit, die sie nun feucht von Essig an der Luft liegt, ist sie nicht mehr glänzend, sondern blau-grün angelaufen – es hat sich Kupferacetat gebildet. Dies gefällt meinen Kindern aber gar nicht. Die Münze muss gleich wieder baden gehen. Ganz sauber bekommen wir sie allerdings nicht mehr. Das stört aber nicht, denn die vielen anderen glänzenden Münzen reichen, um von einem echten Piratenschatz zu träumen.