Spektakulär, gefährlich und manchmal einfach nur kurios: Die Meldungen des vergangenen Jahres zeigen, mit welchen Situationen sich Polizei und Feuerwehr konfrontiert sehen. Ob Überschwemmung, Eierwerfer oder prügelnde Radfahrer – die Einsatzkräfte in der Region hatten im Jahr 2024 alle Hände voll zu tun.

Renitente Verkehrsteilnehmer

Eine filmreife Verfolgungsjagd lieferte sich die Polizei im April mit einem Autofahrer. Bei einer Streifenfahrt in der Klosterstraße in Wyhlen hatten Beamte den Mann in einem schwarzen Audi entdeckt. Der hatte während der Fahrt einen Motorradhelm auf, außerdem hatte das Kennzeichen keine Zulassung. Die Polizei signalisierte dem Mann anzuhalten, doch der ergriff die Flucht.

Zunächst raste er den Rührberg hoch auf die Autobahn. Schnell heftete sich auch ein Polizeihubschrauber an seine Fersen. Die Verfolgungsjagd endete nahe Steinenstadt im Markgräflerland. Der 20-Jährige flüchtete zu Fuß weiter – am Ende schnappte ihn die Polizei. Die vermutete, dass der Mann in illegale Autorennen involviert sein könnte.

Eine Rowdy-Fahrt legte eine 33-Jährige auf der B34 bei Rheinfelden hin. Sie soll über mehrere rote Ampeln gefahren und mehrfach in den Gegenverkehr gekommen sein. Mehrere Fahrer mussten abbremsen, um Unfälle zu verhindern. Der Polizei gelang es, die Frau anzuhalten. Während des Transports zur Polizeidienststelle leistete sie Widerstand. Sie war nicht im Besitz eines Führerscheins.

Weil sie die gesperrte B¦34 bei Wyhlen nicht langfahren durften, ging eine Gruppe Radfahrer den Bauleiter der Straßenbaustelle an. Es hagelte Beschimpfungen und einer der Radfahrer schlug den Mann sogar ins Gesicht. Dabei hatte der Bauleiter lediglich darauf hingewiesen, dass der Belag noch nicht befahren werden dürfe.

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Ungewöhnliches Diebesgut

Dass alles gestohlen wird, was nicht niet- und nagelfest ist, zeigt ein Fall aus der Adventszeit. Unbekannte stahlen die Weihnachtsdekoration beim Backlädeli der Birlin-Mühle in Degerfelden – inklusive Tannenbaum, Adventskranz und Wichtelmännern. Eher außergewöhnliches Diebesgut hatten auch Einbrecher in Rheinfelden im Visier. Sie schlugen die Fensterscheiben an einem Erotikfachgeschäft ein und bedienten sich an der Auslage.

Warum ein Kurierfahrer in Rheinfelden seinem Mitbewerber ein Paket gestohlen hat, ist nicht bekannt. Der Bestohlene nahm die Verfolgung auf und fuhr dem Mann über mehrere Kilometer hinterher. Die Polizei konnte den Mann in Lörrach festnehmen. Ein Rätsel bleibt auch, warum es Diebe ausgerechnet auf die Sitzbank vor dem Familienzentrum in Grenzach-Wyhlen abgesehen hatten. Mühelos dürfte der illegale Abtransport der rustikalen, drei Meter langen Holzbank nicht vonstattengegangen sein.

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Eierwurf und Feuerwerkskörper

In Grenzach-Wyhlen machte wohl jemand seiner Wut auf den Gemeindevollzugsdienst mit einem Ei Luft. Ein Beamter wollte gerade ein Knöllchen bei einem falsch geparkten Auto anbringen, als aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses ein Ei geflogen kam. Das Wurfgeschoss verfehlte ihn nur knapp.

Mit deutlich gefährlichen Geschossen sah sich die Polizei in der Neujahrsnacht vor einem Jahr am Rheinfelder Oberrheinplatz konfrontiert. Die Beamten kontrollierten einen Mann, der eine Schreckschusspistole abgefeuert hatte. Während der Kontrolle wurden aus der Menschenmenge heraus zahlreiche Feuerwerkskörper auf die Einsatzkräfte abgeschossen.

Blinde Zerstörungswut

Einen Schaden von rund 10.000¦Euro haben Einbrecher im Vereinsheim des TC Grenzach-Wyhlen verursacht. Gestohlen wurde nichts. Das Vereinsheim wurde jedoch verwüstet. Jede einzelne verschlossene Tür und jeder verschlossene Schrank wurde aufgebrochen.

Großen Schaden richteten Einbrecher auch in Schwörstadt in der Schule und im Kindergarten an. Sie brachen die massive Tür des Lehrerzimmers mit Gewalt auf und durchwühlten sämtliche Schränke. Mit einem Metallstab trieb ein Unbekannter auf dem Grenzacher Friedhof sein Unwesen. Er beschädigte 42¦Gräber. Dabei zerstörte er hauptsächlich Grablichter und Grabschmuck.

Tumult in der GU

Rund 25 Mal musste die Polizei im vergangenen halben Jahr ausrücken, um für Ruhe und Ordnung in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) in Wyhlen zu sorgen. Doch ein Vorfall im Oktober dürfte auch den Anwohnern der GU in Erinnerung geblieben sein. Ein Streit zwischen zwei Bewohnern war so weit eskaliert, dass der eine quer durch die Nachbarschaft vor dem anderen flüchtete. Zuvor wurde der Flüchtende mit einem Messer bedroht.

Einsätze für die Feuerwehr

Knapp einer Katastrophe entkommen sind im Februar die Besitzer eines Hauses an der Bundesstraße zwischen Rheinfelden und Schwörstadt. Ein mit Ameisensäure beladener Tanklastzug kam von der Straße ab, durchbrach einen Zaun und krachte fast in das einzige Haus im weiten Umkreis. Zwischen der Zugmaschine und der Garagenwand blieb knapp ein halber Meter. Dem Fahrer des Sattelzugs war wohl schwarz vor Augen geworden.

In Strömen floss das Wasser im Juni durch Degerfelden. Über dem Eichberg und dem ehemaligen Steinbruch hatte sich eine Gewitterzelle formiert. Die Kanalisation konnte die Wassermassen durch den Starkregen nicht mehr aufnehmen. Mehr als 60 Feuerwehrleute befreiten den Ort vom Schlamm, räumten Wege frei und pumpten Keller aus.

Einen Monat zuvor war die Feuerwehr ebenfalls zum Großeinsatz nach Degerfelden ausgerückt. Im Dachgeschoss eines Wohnhauses war ein Brand ausgebrochen. Alle Bewohner konnten das Gebäude verlassen. Eine Bewohnerin und ihre Tochter mussten aber wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung in Behandlung. An dem Haus entstand ein Schaden von etwa 250.000 Euro.

Einen eher kuriosen Einsatz hatte die Feuerwehr Rheinfelden im September. Ein Ehepaar hatte zur Bekämpfung von Ungeziefer sogenannte „Ungeziefer-Bomben“ eingesetzt – und zwar gleich neun davon. Die Feuerwehr musste das Mehrfamilienhaus belüften. 20 Bewohner mussten für zwei Stunden das Gebäude verlassen.