Der Startschluss für den Glasfaser-Breitbandanschluss in Rickenbach steht unmittelbar bevor: Am 17. März werden Gemeinde und Betreiber für die Ortsteile Egg, Jungholz und Willaringen in einer Bürgerinformationsveranstaltung über die technischen Möglichkeiten und die monatlichen Kosten für diese Technologie informieren.
Der Breitbandausbau in Rickenbach kostet 20 Millionen Euro
Sage und schreibe 20 Millionen Euro wendet die öffentliche Hand auf, um Rickenbach in das neue Internetzeitalter zu befördern – 90 Prozent werden durch das Land Baden-Württemberg finanziert, zwei Millionen Euro trägt die Gemeinde Rickenbach. „Wobei die Gemeinde von jedem geschalteten Anschluss profitiert, denn der Eigentümer des Glasfasernetzes ist die Gemeinde“, erklärt Bürgermeister Dietmar Zäpernick im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Das Finanzierungsmodell sei auch für den Endkunden bedeutend, denn die Gemeinde übernehme die Hausanschlusskosten des Privatkunden.
Die Bedeutung des Projektes Breitbandausbau hebt Zäpernick ausdrücklich hervor: „Es ist der Anspruch der Gemeinde, dass die Infrastruktur auf diesem Sektor in unserem Ort stimmt. Ein schnelles Internet ist wie Wasser und Brot und die Menschen warten auf den Breitbandanschluss.“
Die technische Zentrale ist schon startklar
Nach dem Beginn der Tiefbauarbeiten im Jahre 2021 sei die technische Zentrale für das Netz 2023 in Hennematt errichtet worden. „Seit 2024 schließen wir dort die ersten Leitungen an“, erläutert Matthias Ketterer von der Beratungsfirma Matke in Löffingen. Dass die Arbeiten Zeit in Anspruch nähmen, sei einfach zu erklären, „denn von Egg oder Willaringen bis zur technischen Zentrale sind wahnsinnig weite Strecken zu überwinden.“ Darüber hinaus seien auch technische Herausforderungen wie Gewässerunterführungen zu bewältigen gewesen. „Hierbei wurden wir von den Firmen nicht im Stich gelassen. Dies zeigt, dass es richtig war, mit einheimischen Firmen zu arbeiten“, ergänzt Zäpernick.

Den Stand der Arbeiten fasst Hauptamtsleiter Markus Wagner zusammen: Zwar seien die Tiefbauarbeiten für den Ortsteil Bergalingen noch offen, doch „sind beinahe in ganz Rickenbach die Arbeitsschritte für die Rohrverlegung durchgeführt – offene Baumaßnahmen können schon Ende des laufenden Jahres durchgeführt werden. Dann ist die gesamte Gemeinde durch den Tiefbau erschlossen.“
Der Breitbandanschluss erfolgt in vier Abschnitten
Im Ganzen, so Wagner weiter, seien die Arbeiten für den Breitbandausbau in vier Abschnitten erfolgt. Der Erste für Egg, Jungholz und Willaringen sei komplett durchgeführt. In Wieladingen und Schweikhof erfolge der Abschluss der Tiefbauarbeiten noch im laufenden Jahr, um dann mit dem Einblasen der Leitungen beginnen zu können. Auch in Hottingen und Altenschwand-Glashütten sei noch 2025 mit der Realisierung der Tiefbauarbeiten zu rechnen. Wohl Anfang des Jahres 2026 sollten dort die Einblasarbeiten ausgeführt werden. „Für den vierten Bauabschnitt in Bergalingen haben wir die Tiefbauarbeiten vergeben. Sie werden in diesem Jahr beginnen. Der Zeitplan für die weiteren Arbeitsschritte ist noch offen“, erklärt Wagner weiter.

Eine Besonderheit betont Zäpernick für die Ortsteile Hottingen und Altenschwand-Glashütten, dort seien auch die Stromkabel durch das Unternehmen Energiedienst erneuert worden, was zu einer Verzögerung der Arbeiten insgesamt geführt habe. Diesen Aspekt hebt auch Baukoordinator Ketterer hervor, denn dort sei durch diese Maßnahme der Aufbau einer gänzlich neuen und verbesserten Infrastruktur erfolgt.