Schopfheim Das letzte Wort hat der Gemeinderat Schopfheim. Er soll den Bürgermeister zum Abschluss des Nutzungsvertrags zur Errichtung von bis zu fünf weiteren Windenergieanlagen auf dem städtischen Grundstück am Hohenmuttlen und Scheuerkopf ermächtigen. Der Ortsteil Gersbach soll für jede neue Anlage in dem von der EWS Schönau geplanten Windpark jährlich zusätzlich 5000¦Euro zu den bestehenden Verfügungsmitteln erhalten.

Dieses Geld soll allerdings erst mit der Inbetriebnahme der Windräder fließen. Wenn bis Mitte nächsten Jahres die Genehmigungsplanung abgeschlossen ist, kann voraussichtlich 2027 mit dem Bau begonnen und dann frühestens Mitte 2028 die erste Anlage in Betrieb genommen werden.

In der Ortschaftsratssitzung erinnerte Ortsvorsteher Andreas Falk daran, dass die Kommunikation , schlecht verlaufen sei. Aus Sicht der Gersbacher Windkraftgegner wurde unter anderem auch kritisiert, dass ohne öffentliche Ausschreibung der Schönauer Energieversorger bevorzugt worden sei. Er habe nun Einsicht in die Pachtverträge für die städtischen Grundstücke erhalten, erklärte der Ortsvorsteher. Daraus sei eine Bevorteilung der Schönauer nicht herauszulesen. Der Pachtzins entspreche den marktüblichen Werten. „Gersbach soll dabei nicht leer ausgehen“, stellte Falk fest. Allerdings sei es nicht möglich, den Gersbacher Anteil an den Pachteinnahmen in eine Stiftung oder einen Verein einzubringen. Stattdessen sollen die jeweils 5000¦Euro für jedes neue Windrad, dann 25.000¦Euro jährlich, in die Verwendungspauschale eingebracht werden.

Im Ortschaftsrat gab es keine Diskussionen mehr über die Windräder. Mit drei Stimmen, bei drei Enthaltungen, wurde dem Gemeinderat empfohlen, den Vertrag mit der EWS abzuschließen und für jedes neue Windrad jährlich 5000¦Euro aus den Pachteinnahmen an Gersbach zu zahlen.

Bereits in den vergangenen Jahren hat Gersbach von Zuwendungen der EWS Schönau profitiert. Möglich machte dies eine Spende der EWS Windpark Rohrenkopf, die jedes Jahr 35.000¦Euro für Klima- und Naturschutzprojekte zur Verfügung stellt. Für die Zuwendung können sich Organisationen, Vereine und Privatpersonen aus den Anrainerkommunen bewerben. Gersbach hat daraus bereits 48.000 Euro bekommen.