Tauwetter und Schneeschmelze verbunden mit anhaltenden und teilweise heftigen Niederschlägen haben wie erwartet wie erwartet dazu geführt, dass im Wiesental Flüsse und Bäche ihr Bett verließen. Wiese und Kleine Wiese traten an mehreren Stellen über die Ufer, es mussten mehrere Straßen gesperrt werden. Personen kamen nicht zu Schaden, über Sachschäden liegen noch keine Informationen vor.

Die Felder am Zusammenfluss von Wiese (rechts) und Kleiner Wiese (links) stehen völlig unter Wasser.
Die Felder am Zusammenfluss von Wiese (rechts) und Kleiner Wiese (links) stehen völlig unter Wasser. | Bild: Markus Trinler

Bereits am Freitag in den Morgenstunden trat im Kleinen Wiesental das Erwartete ein: Auf der Strecke zwischen Enkenstein und Langenau hielt es die Kleine Wiese nicht in ihrem Bett, sie trat über die Ufer und überflutete großflächig Wiesen und Weiden. Auch die Landesstraße 139 ins Kleine Wiesental musste zwischen den beiden Schopfheimer Ortsteilen gesperrt werden, weil sie teilweise unter Wasser steht. In Langenau selbst bot sich ein aus den vergangenen Jahren vertrautes Bild: Anwohner der Inselstraße beobachteten misstrauisch den Pegelstand des Flusses, der sich nördlich ihrer Häuser zu einem kleinen Stausee verwandelt hatte, dessen Wasser nur mühsam über Fluss und Kanal abfloss. Weiter südlich Richtung Fabrikstraße hatte die Kleine Wiese wieder einmal das Löwenzahnstadion und im weiteren Verlauf große Teile der Wiesen am Zusammenfluss mit der großen Wiese unter Wasser gesetzt.

Am Pegel in Zell flossen bis zu 110 Kubikmeter pro Stunde.
Am Pegel in Zell flossen bis zu 110 Kubikmeter pro Stunde. | Bild: Gerald Nill

Im Verlauf des Vormittags richtete die Feuerwehr in Maulburg eine Einsatzzentrale gemeinsam mit Technischem Hilfswerk, Polizei und Rotem Kreuz ein. Am Wiesendamm im Bereich des Zusammenflusses von großer und Kleiner Wiese gab es Sickerstellen im Damm, die von den Einsatzkräften mit Sandsäcken abgedichtet werden mussten. Zwischenzeitlich drang auch Wasser in das nahegelegene Pumpwerk Herzenau ein.

Etwas weiter flussabwärts bei der neuen Wiesenbrücke hielten Feuerwehrleute Wache: Es gab die Befürchtung, dass der Fluss, der an vielen Stellen die Böschung unterschwemmt hatte, auch den Fundamenten der Brücke gefährlich werden könnte. Das, so bestätigte Kreisbrandmeister Christoph Glaisner im Lauf des Vormittags, sei aber zu keinem Zeitpunkt der Fall gewesen. Rund 50 Einsatzkräfte waren alleine in und um Maulburg an der Arbeit. Am Nachmittag wurde die Böschung mit schwerem Gerät gegen Abrutschen gesichert.

Bei Maulburg sickerte Wasser durch einen Hochwasserdamm. Die Feuerwehr sicherte den Damm mit Sandsäcken.
Bei Maulburg sickerte Wasser durch einen Hochwasserdamm. Die Feuerwehr sicherte den Damm mit Sandsäcken. | Bild: Nicolai Kapitz

Sperrungen wegen Hochwasser gab es auch in Hausen. Der Verbindungsweg zwischen Hausen und Zell, der Spielplatz Bergwerk und die Fußwege entlang der Wiese in Richtung Süden bis Höhe Gewerbegebiet Krummatt mussten gesperrt werden, teilte die Gemeinde mit. Der gemeindliche Bauhof und die örtliche Feuerwehr waren mit Sicherungsmaßnahmen und Schadensbehebungen beschäftigt. Den Verbindungsweg nach Zell hatte ein Erdrutsch teilweise verschüttet.

Auch im Oberen Wiesental gab es Stellen, an denen die Wiese ihr Bett verließ. So stieg der Pegel am Campingplatz in Mambach so weit an, dass die angrenzenden Flächen überflutet wurden. Die Feuerwehr war auch hier im Einsatz und errichtete Spundwände mit Sandsäcken, um das Wasser abzuhalten. Nicht überall gelang dies, es mussten auch Pumpen eingesetzt werden. Bereits in der Nacht zum Freitag hatte das Wasser Probleme verursacht: Bei Mambach stürzten Felsbrocken auf die B 317 und verursachten eine Sperrung. Ein größerer Erdrutsch wurde der Polizei an der L 140 zwischen Tegernau und Wies gemeldet. Die Feuerwehr Tegernau rückte laut Polizeibericht um 2.20 Uhr aus und sperrte den Gefahrenbereich ab. Es wurde eine Umleitungsstrecke über Sallneck eingerichtet. Gegen 13 Uhr verschüttete eine Mure die Landesstraße 139 zwischen Wieslet und Tegernau, sie blieb bis zum Abend gesperrt.

Überflutung am Spielplatz in Hausen.
Überflutung am Spielplatz in Hausen.