Schopfheim/Zell – Die Straßentunnel an der Bundesstraße 317 sind ein Stück Infrastruktur, das Pendler selbstverständlich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit nutzen. Dabei bieten sie die Gelegenheit, auf direkter Linie durch einen Berg und nicht durch Wohngebiete fahren zu müssen. In der Nacht zum Mittwoch wurden unter anderem die beiden Tunnel Langenfirst in Fahrnau sowie Freiatzenbach in Zell an der B 317 einer gründlichen Reinigung sowie Inspektion unterzogen. Dafür waren die beiden Röhren nachts zwölf Stunden lang gesperrt.

Arbeitskolonne der Straßenmeisterei

„Ein Tunnel ist mehr als eine Röhre aus Beton und Asphalt“, bringt es Gerd Woop, Sachgebietsleiter für Straßenbetriebsdienst beim Landkreis, auf den Punkt. Schon kurz vor 19 Uhr am Dienstag wurde der Langenfirsttunnel für den Verkehr gesperrt und eine Umleitung ausgeschildert, um einem Tunnelreinigungsgerät freie Fahrt zu ermöglichen. Laut Woop gibt es im Land nur ganz wenige dieser Spezialfahrzeuge, die mit Wasserdruck den Dreck von Wänden und Decke spülen und damit das Bauwerk aufhellen. Gleichzeitig war eine zehnköpfige Arbeitskolonne der Straßenmeisterei im Einsatz, um ungestört vom Straßenverkehr alle technischen Einrichtungen unter die Lupe zu nehmen.

Direkt beim Langenfirsttunnel befindet sich zum Beispiel ein Betriebshäuschen, in dem sich Steuer- und Regelungstechnik für einen Schmutzwassersammler mit Benzinabscheider befindet. Im Falle eines Brandes oder Gefahrgut-Unfalls könne sich so ein Umweltschaden in Grenzen halten, informiert der Experte, der für die Unterhaltung dieser wenig bekannten Einrichtungen zuständig ist.

Beleuchtung im Tunnelschlund

Bei der Inspektion geht es auch um so nützliche Dinge wie das Funktionieren der Beleuchtung im Tunnelschlund. Sind Lampen intakt, ist ein Gitterrost defekt und sind die Griffe der Fluchttüren in Ordnung?

Gleichzeitig wurden die Tunnelportale gemäht und geschaut, ob Bäume auf die Fahrbahn zu kippen drohen. In einer ersten Einschätzung wurden demnach bei beiden Tunnelbauwerken keine größeren Schäden festgestellt.

Die beschilderten Umleitungen funktionierten ebenfalls reibungslos. Am Abend hatte der Verkehr nachgelassen und die Tunnelumfahrungen – am Sportplatz vorbei in Fahrnau und am Bauhof in Zell vorbei – konnten ohne Staus benutzt werden. Pünktlich zum Berufsverkehr am Mittwochmorgen stand der Durchfahrt in den gereinigten und inspizierten Tunnelröhren nichts mehr im Wege.