Schopfheim Die einen Wanderer schwören auf die Karte. Mit Hilfe der Geländestruktur und Höhenlinien lassen sie die Tour vor ihrem inneren Auge entstehen – bevor sie überhaupt losgelaufen sind. Auch Werner Müller, zertifizierter Wanderführer des Schwarzwaldvereins, besitzt diese Fähigkeit. Wenn er sich mit seiner Wanderkarte auf eine neue Tour vorbereitet, kann er sie auf dem Weg meist sogar im Rucksack stecken lassen, weil er sich den Weg schon bestens vorgestellt und eingeprägt hatte.
Nicht jeder Wanderer besitzt aber eine derart gute Orientierung wie Werner Müller oder möchte sich vorab mit der Planung eines Weges so intensiv befassen. Bei diesen Personen wirbt der Schwarzwaldverein für moderne Apps, die das Zurechtfinden im Wandergebiet erleichtern sollen. Kommenden Mittwoch wird Müller deshalb bei Schärers Au referieren, wie Handy-Apps wie Komoot oder Outdooractive eine Wanderung vereinfachen können.
Doch was können die Apps? Sie haben zum Beispiel alle Wanderwege in der Nähe parat und können die nächste Runde oder eine Strecke von A nach B empfehlen. Sie zeigen Wandermöglichkeiten an einem x-beliebigen Startpunkt wie etwa Todtnauberg. Den Westweg haben die genannten Apps auch im Programm. Aber bieten sie auch Übernachtungsmöglichkeiten? Nein, erklärt Werner Müller, der Wandel in der Gastronomie sei derart schnell, dass eine App schnell veraltet wäre. Aber funktioniert die App auch, wenn der Wanderer sich im Funkloch befindet? Ja, sagt Müller, „aber dazu muss man mit der App richtig umgehen und den Weg vorher runterladen“. Dann funktioniere eine Wander-App ganz ähnlich wie ein Navigationsgerät im Auto. Müller versichert bezüglich des Wanderprogramms: „Für viele ist das eine Erleichterung, wenn man Probleme hat, um sich im Gelände zurechtzufinden.“
Der Wanderführer des Schwarzwaldvereins will am Mittwoch weitere Tipps geben. Zum Beispiel, wie man eine Notruffunktion auf dem Handy einschalten kann, die im Ernstfall nicht nur Standortdaten, sondern auch Bildaufnahmen vom Gelände und von der Person in Not sendet. Müller will auch den dringenden Rat geben, das Handy nie einfach in die Brusttasche zu stecken. Bei einem Sturz könnte es herausfallen und wäre eventuell weit weg. Als Sicherheitsmensch rät Werner Müller aber auch, ohnehin nie alleine zu einer Wanderung zu starten. Und wenn der Handy-Akku doch nicht bis ans Ende der Tour reicht? Dann gehört immer noch die gute, alte Wanderkarte in den Rucksack.
Vortrag: Mittwoch, 30. April, 15 Uhr in der Seniorenwohnanlage Schärers Au