Schwörstadt Zahlreiche Bewohner aus Schwörstadt haben die Einladung zur Infoveranstaltung über den bevorstehenden Glasfaserausbau des Zweckverbandes Breitbandversorgung Landkreis Lörrach dankend angenommen: Schnell füllte sich die Turn- und Festhalle der Gemeinde. Die Anwohner erhielten wichtige Informationen durch Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbandes Breitbandversorgung des Landkreises Lörrach, über das bevorstehende Projekt.
Zu Beginn erklärte Paul Kempf die Notwendigkeit dieser Baumaßnahmen für Schwörstadt. Schließlich steigere sich die Anzahl der Internetnutzer sowie das digitale Konsumverhalten kontinuierlich. Abgesehen von jenen Diensten, die schon seit Jahren selbstverständlich sind, werden vermehrt auch die Haushalte samt ihren Geräten digitalisiert. Übers Internet fernzusehen, Heimgeräte aus der Ferne ansteuern oder die Verwendung von intelligenten Lichtsystemen benötigen große Datenmengen. Das bisherige Kupferkabelnetz werde in absehbarer Zeit die benötigten Kapazitäten nicht mehr aufbringen können. Somit sei die Umstellung auf Glasfaser unumgänglich.
Vereinfacht erklärt, leiten Glasfasern Lichtimpulse weiter, welche sich unabhängig ihrer Entfernung nicht verringern und somit jede Bandbreite abdecken können. Das ermögliche auch im ländlichen Raum eine schnelle und gleichbleibend starke Internetverbindung – im Gegensatz dazu verliere das Kupferkabel seine Leistung auf weiter entfernten Strecken. Die neuen Leitungen erhöhen auch den künftigen Immobilienwert, gab sich Kempf überzeugt.
Zur Projektfinanzierung für Schwörstadt werden 2,1¦Millionen angesetzt. Einen Teil der Kosten decken Fördermittel des Bundes sowie des Landes. Der verbleibende Betrag werde durch Kredite des Zweckverbandes finanziert. Der Landkreis habe sich bewusst dazu entschieden, dies als kommunales Projekt voranzutreiben, um eine verhältnismäßig zügige Umsetzung zu gewährleisten und nicht zusätzlich auf Fremdinvestoren angewiesen zu sein. Weite Teile der Region wurden bereits umgestellt, nun haben auch rund 460 Haushalte in Schwörstadt die Möglichkeit, ans kommunale Glasfasernetz angeschlossen zu werden.
Paul Kempf wies die Anwohner darauf hin, ihre Nutzungsvereinbarung fristgerecht beim Zweckverband einzureichen, da diese Mitteilungen von entscheidender Bedeutung für die Planung und die bevorstehenden Baumaßnahmen seien. Das APM-Glasfaser-Zentrum Lörrach kontaktiere anschließend all jene, die eine Nutzungsvereinbarung mit dem Zweckverband Breitbandversorgung geschlossen haben, und vereinbare entsprechende Folgetermine. Kempf wies nachdrücklich darauf hin, dass man sich bei allen Fragen rund um das Thema Glasfaser gern bei APM melden könne, um eine unabhängige Beratung zu bekommen.
Insgesamt werde eine Trassenlänge von 11,3¦Kilometern in der Gemeinde benötigt. Um die Bauarbeiten zu optimieren und die Kosten im Tiefbau zu sparen, seien Kooperationen mit weiteren Infrastrukturprojekten geschlossen worden. So könne auf einem Abschnitt von 4,3¦Kilometern der Ausbau gemeinsam mit Arbeiten am Stromnetz durch die Naturenergie Netze GmbH erledigt werden. Im Herbst werden die Tiefbauarbeiten entlang der B¦34 beginnen. Ziel ist es, diese bis Frühjahr 2026 abzuschließen, damit sich die bevorstehenden Bauarbeiten an der Bahnelektrifizierung nicht überschneiden. Da die B¦34 innerorts zu dieser Zeit lediglich einseitig befahrbar sein wird, teilen sich die Baumaßnahmen entlang der Hauptstraße in mehrere Abschnitte auf.
Im weiteren Verlauf erfolge der Glasfaserausbau in zwei Etappen. Zunächst werde der Kernort Süd ausgebaut und im Anschluss der Kernort Nord. Die gesamte Bauzeit wird laut Kempf voraussichtlich 36¦Monate betragen. Die Planung und Bauleitung liegt bei den Planungsbüros Regiodata aus Lörrach und der NWMB Infrastruktur GmbH aus Bad Bellingen. Taggenaue Fertigstellungsangaben seien im Blick auf die Vielzahl der Gewerke sowie etwaige Witterungsumstände nicht möglich.