Christiane Sahli

Erstmals wurde am Sonntag beim Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ stand, in den Sanatoriumsgarten eingeladen. Trotz des wenig einladenden Wetters hatten sich zahlreiche Interessierte eingefunden, Information und Unterhaltung standen auf dem Programm. „Seien Sie froh über den Regen, denn alle brauchen ihn“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins Sanagarten, Christoph von Ascheraden, angesichts des strömenden Regens. Und durch das Wetter ließ sich niemand die Laune verderben, die Veranstaltung wurde kurzerhand auf die Terrasse der Klinik verlegt.

Ein eigenständiges Kulturobjekt

Der Sanagarten habe inzwischen in Deutschland an Bedeutung gewonnen, sagte Nicoletta Degginger, Gebietsreferentin des Landesamtes für Denkmalpflege Freiburg. Der Garten sei, anders als andere Gärten, ein eigenständiges Kulturobjekt, eine Gartenanlage mit künstlerischer Bedeutung, fuhr sie fort. Aber die Schäden seien beträchtlich, eine besondere Herausforderung werde die Entwässerung sein, so die Denkmalschutzexpertin.

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„Wir machen ein Objekt nicht zu einem Kulturdenkmal, wir erkennen es nur als solches“, erklärte Nicoletta Degginger weiter zu den Aufgaben des Landesamtes. Nicht die Konservierung eines Objektes sei allein entscheidend, vielmehr gelte es, den Aussagewert zu konservieren, aber auch Möglichkeiten für die Nutzung zu finden. Dabei sei das Landesamt beratend tätig, zeige aber darüber hinaus auch die Fördermöglichkeiten auf.

Thema im Gemeinderat

Die Drainage werde das größte Problem bei der Sanierung sein, bestätigte Hans-Jörg Meier, Fachplaner für die begleitende Bauausführung, die Einschätzung von Nicoletta Degginger. Viel gegangen sei in der Vergangenheit, unter anderem seien die Kosten zusammengestellt worden. Diese sollen in Kürze im Gemeinderat vorgestellt werden, dann werde man auch Förderanträge stellen, so Meier. Ihn verbänden Kindheitserinnerungen mit den Sanagarten, erzählte er: Gemeinsam mit Schulkameraden habe er immer wieder Wienerle in dem Garten gegessen. Sein Ziel sei, auch einmal mit seinen Kindern im Sanagarten zu sitzen und Würstchen zu essen, so die Vision des Planers.

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Auch vom Regen ließen sich die Besucher nicht davon abhalten, gemeinsam mit von Ascheraden den Sanagarten zu besichtigen. Da gab es neben der Blumenpracht in den Beeten auf der oberen Ebene aber auch einige Schäden, unter anderem eine einsturzgefährdete und inzwischen abgestützte Mauer, zu sehen. Zudem warteten von Ascheraden und weitere Mitglieder des Fördervereins Sanagarten mit jeder Menge Informationen auf und standen für Fragen zur Verfügung.

Steinmetz, Musik und Tanz

Vor Ort war auch Steinmetz Helmuth Horeczky aus Tiefenstein. Er zeigte grundlegenden Techniken der Oberflächenbearbeitung sowie die letzte Behandlung, das Scharrieren. Auch Besucher hatten die Möglichkeit, sich einmal als Steinmetz zu probieren. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Salonorchester Obermettingen mit Musik aus den 1920er Jahren, der Dirigent legte gar mit einer Besucherin eine flotte Sohle auf‘s Parkett. Und die Kostümgruppe des Vereins Winterhalter in Menzenschwand sorgte neben den Blumen für weitere bunte Farbtupfer.

Ein bunter Farbtupfer neben den Blumen: Die Kostümgruppe des Vereins Winterhalter in Menzenschwand.
Ein bunter Farbtupfer neben den Blumen: Die Kostümgruppe des Vereins Winterhalter in Menzenschwand. | Bild: Christiane Sahli