Sebastian Barthmes

Kultur, Bildung, Freizeit – vielseitig soll das Angebot sein, das junge und ältere Menschen im zukünftigen Kultwald nutzen können sollen. Eine Gruppe um Judith Anders aus dem Albtal befasst sich derzeit intensiv mit dem Projekt, Ideen werden konkretisiert und Behörden zu den Möglichkeiten befragt. Bald will die Gruppe die Öffentlichkeit über das Vorhaben und eine geplante Vereinsgründung informieren, um das Projekt auf feste Füße zu stellen.

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Das Gelände, das Judith Anders vor einiger Zeit entdeckte, gehörte einst, wie auch der Sanagarten, zum Sanatorium und war parkähnlich gestaltet. Heute gehört das Areal der Stadt. Gut sichtbar ist die Steintreppe, die vom Vorplatz des Eingangs zum linken Flügel der Klinik St. Blasien hinauf führt. Die Wege sind noch zu erkennen und auch Terrassen und eine Grillstelle kann man erahnen. Weiter oben steht eine ehemalige Liegehalle, in der die Patienten des früheren Sanatoriums die gute Luft einatmeten. Heute ist Fantasie nötig, um sich den Charme der einstigen Anlage vorzustellen.

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Die haben Judith Anders, eine staatlich anerkannte Modedesignerin, die ehrenamtlich auch viel mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet hat, die Bildhauerin Veronika Ruth, die Gesundheitspraktikerin Marina Nitz, die Erlebnispädagogin Melanie Manns, der Komponist und Kräuterkundige Christoph Pollak sowie der Zimmerer Simeon Bachstein. Sie sehen auf dem jetzt verwilderten Gelände einen Erlebniswald, in dem sich viele Menschen einbringen und unterschiedliche Angebote machen können. Der Kultwald solle allen Menschen, Familien und im Besonderen auch Jugendlichen einen Ort bieten, in dem man sich kreativ beschäftigen oder einfach am Grillfeuer die Zeit genießen kann.

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Der Kultwald solle keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten oder Projekten sein, sondern eine Ergänzung, betont Judith Anders, man wolle das kulturelle Angebot der Stadt erweitern. Ihr Ziel als Initiatorin und das der Kerngruppe sei es, Lebensräume zu verbinden, Menschen aus der Stadt und dem Umland einen Platz zu bieten, wo sie sich entfalten können. Kinder, Jugendliche und Familien habe die Gruppe besonders im Blick, willkommen sollen aber alle sein. Das Angebot soll dort stattfinden, „wo der Reichtum unserer Gegend liegt – in der Natur, im Wald“, sagt Anders. Das Projekt solle „nachhaltige Bildung und Eigenverantwortung kultivieren und in das tägliche Leben integrieren“.

Die ehemalige Liegehalle des Sanatoriums soll wieder mit Leben gefüllt werden.
Die ehemalige Liegehalle des Sanatoriums soll wieder mit Leben gefüllt werden. | Bild: Sebastian Barthmes

Viele mögliche Veranstaltungen haben die Mitglieder der Kerngruppe schon im Blick: Gemeinsam könnte man dort Brot backen, Qi Gong, Märchenstunden, Vorträge zu praktischen Themen soll es beispielsweise geben. Auch ein Ferienprogramm für Kinder ist ein Ziel, das die Gruppe anstrebt. Aber schon das Erschaffen des Kultwaldes ist als Gemeinschaftsprojekt geplant: Kultwaldprojekttage, Benefizkonzerte, um die Finanzierung zu unterstützen, werde es unter anderem geben, sagt Anders. Das Ziel, St. Blasien in Gemeinschaft aktiv zu gestalten, ist auch die Grundlage für zu stellende Förderanträge. Um das Projekt zu verwirklichen, möchte die bestehende Gruppe einen Verein gründen. Dem Gemeinderat stellte Judith Anders das Projekt bereits vor, unterschiedliche Ämter sind bereits eingebunden. Nun geht die Gruppe an die Öffentlichkeit, um weitere Mitstreiter für ihre Idee zu gewinnen.