Die derzeitige Lage hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf jeden Einzelnen, Handel, Gewerbe und Gastronomie, sondern auch auf die Kliniken in St. Blasien und Höchenschwand. Auch wenn manches unterschiedlich gehandhabt wird, werde in allen Kliniken streng auf die geltenden Vorschriften wie den Abstand von 1,50 Metern zwischen zwei Personen und die Einhaltung der Hygienevorschriften geachtet.
Feldbergklinik
In der Feldbergklinik gilt bis auf weiteres ein Aufnahmestopp, sagte Geschäftsführer Tobias Beck, der Schutz von Mitarbeitern und anwesenden Patienten habe Vorrang. Auch bereits vor dem Aufnahmestopp mussten die Patienten bei der Anreise vor der Tür warten, bis ein Arzt sich von ihrem Gesundheitszustand überzeugt hatte. Eine Patientin, die trotz einer Erkrankung angereist war, musste nach Hause geschickt werden, sagte Beck.
Inzwischen hätten auch Patienten aus Angst vor der Situation die Anreise abgesagt, berichtet der Geschäftsführer der Feldbergklinik, abgereist sei aber bislang noch niemand. Besuch dürften die Patienten nicht empfangen, auch Lieferanten betreten die Klinik demnach nicht mehr, sondern stellten die Waren vor dem Haus ab.
Zur Wahrung des Mindestabstands werde das Essen nun in drei Gruppen angeboten und auf das Büfett verzichtet, das Essen werde den Patienten von den Mitarbeitern serviert. Wo sich der Mindestabstand nicht einhalten lässt, etwa bei physiotherapeutischen Behandlungen, sei Mundschutz Pflicht. An Mundschutz bestehe derzeit kein Mangel, da die Schwesterklinik in Brandenburg über ausreichende Vorräte verfüge, die, so Beck, brüderlich geteilt würden. Ein Problem könnte auf die Feldbergklinik zukommen, nämlich dann, wenn die Klinik wie andere Rehakliniken auch, leicht bis mittelschwer an Covid-19-Erkrankte aufnehmen müsste. So werde es derzeit von der Politik angedacht, die allerdings bislang Näheres schuldig geblieben sei, sagte der Geschäftsführer.
Fachkliniken „Sonnenhof“
In den Fachkliniken Sonnenhof in Höchenschwand finden derzeit Heilbehandlungen statt, sagte Geschäftsführer Georg Villinger. Es werde individuell entschieden, was stattfinden kann. Man habe ein sehr gut funktionierendes Hygienemanagement mit derzeit verschärften Maßnahmen, erklärte Villinger weiter.
Kontaktmöglichkeiten beschränke man so weit als möglich, auf Freizeitaktivitäten werde ganz verzichtet. Bei Wartezeiten vor Behandlungen sei ein Abstand der Patienten von zwei Metern sichergestellt. Die Patienten lobte Villinger als ruhig und verständnisvoll.
Ziegelfeld, Weissenstein und Kohlwald
Besonnenheit und Ruhe seien in der derzeitigen Situation besonders wichtig, sagte Ulf May, Geschäftsführer der Kliniken Ziegelfeld, Weissenstein und Kohlwald. So werde die Situation in den drei Kliniken mit der gebotenen Ernsthaftigkeit, aber ohne Panik angegangen. Entsprechend den Vorgaben der Deutschen Rentenversicherung Bund gelte ein zehntägiger Aufnahmestopp. Die dadurch geringere Anzahl von Patienten ermögliche es, in den Speisesälen den Abstand einzuhalten. Die Größe der Therapiegruppen sei angepasst worden, Freizeitaktivitäten eingestellt. Die Patienten hätten aber die Möglichkeit zu Spaziergängen im nahe gelegenen Wald unter Beachtung der geltenden Regeln.
Vor dem Aufnahmestopp seien nur symptomfreie Patienten aufgenommen worden, die oder deren Angehörige sich nicht in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Wenn die Patienten die Reha aufgrund der Situation abbrechen wollten oder nicht anreisten, bleibe ein Anspruch auf eine spätere Fortsetzung der Reha oder einen späteren Antritt für zwölf Monate erhalten, betonte May. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass ein Patient an Covid-19 erkrankt, werde man des Anweisungen des Gesundheitsamtes entsprechend verfahren, fuhr der Geschäftsführer der drei Kliniken fort.