Wie wird die wachsende Zahl der Covid-19-Erkrankten im Landkreis Waldshut künftig versorgt und wie ist parallel dazu die medizinische Versorgung aller weiteren Patienten gewährleistet? Auf diese Fragen hat das Landratsamt Waldshut nun eine Antwort.
„Der Verwaltungsstab des Landratsamtes Waldshut unter Leitung von Dezernentin Caren-Denise Sigg hat die Kliniken und Rehabilitationszentren im Landkreis für die Umsetzung dieses Plans gewinnen können“, teilt das Landratsamt am Freitagabend mit. Gemeinsam mit dem Klinikums Hochrhein wurde demnach ein Versorgungskonzept für den Landkreis entwickelt. Erklärtes Ziel sei es, Patientenströme in Covid-19-Patienten und Nicht-Covid-19-Patienten zu trennen, und insbesondere für Covid-19-Patienten neue stationäre Behandlungsmöglichkeiten zu finden.
So sieht das Versorgungskonzept aus
1. Intensiv-Behandlung von Covid-19-Patienten
Vorgesehen für die stationäre Intensiv-Behandlung von Covid-19-Erkrankten sind nun das Klinikum Hochrhein in Waldshut und die Lungenfachklinik in St. Blasien.
2. Moderate Verläufe und abklingende Symptome
Bei abklingenden Symptomen oder nur moderaten Verläufen können Covid-19-Patienten auch in der Feldbergklinik St. Blasien, im Sigma Zentrum Bad Säckingen und in den Fachkliniken Sonnenhof Höchenschwand behandelt werden.
3. Isolation bei leichten Symptomen
Zu den weiteren Maßnahmen des Landkreises gehört auch die Einrichtung eines „Isolations-Zentrums“ für Menschen, die leicht an Covid-19 erkrankt sind und in häusliche Quarantäne müssen. Ist dies aber nicht umsetzbar, weil sie mit einer besonders vulnerablen Person (Risikogruppen) in einem Haushalt leben, bietet der Landkreis eine Ausweichmöglichkeit in der ehemaligen Gemeinschaftsunterkunft in Bad Säckingen an.
4. Patienten ohne Covid-19-Infektion
Zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung der Nicht-Covid-19-Patienten konnten die Rehaklinik Bad Säckingen, die AKH Klinik Hotzenplotz in Rickenbach und die St.Georg-Klinik in Höchenschwand gewonnen werden.
Wie erfolgt die Verteilung der Patienten auf die Einrichtungen?
Die Patientenaufnahme erfolgt nach einer sogenannten Teletriage: Werden Rettungskräfte zu Patienten gerufen, so entscheiden diese nach telefonischer Rücksprache mit den diensthabenden Notärzten über die Patientenzuweisung für alle Kliniken im Landkreis. Die Zuweisung eines Patienten an eine Klinik erfolgt nach den Kriterien: Zustand des Patienten, verfügbare Raum in den Kliniken, medizinische Ausstattung, vorhandene Fachkapazitäten.
Zentrale Ressourcenplanung
Dem Klinikum Hochrhein kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Das Klinikum fungiert als Drehscheibe für die Planung. Es managt die verfügbaren Intensivbetten im Landkreis und kümmert sich zusammen mit der Oberleitstelle in Stuttgart und der Leitstelle in Waldshut um die Planung der verfügbaren Ressourcen.
Die Patientenströme im Überblick:
Landrat Martin Kistler sei dankbar für die Angebote und „die Bereitschaft vieler Einrichtungen und Reha-Kliniken bei der Versorgung mitzumachen“, wie er sagt. Er fügt hinzu: „Die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten stimmt mich zuversichtlich. Ich danke allen herzlich. Damit haben wir eine gute Basis, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen.“