Cornelia Liebwein

Kaum etwas läuft weiter, wie bisher. Parallel zu den Einschränkungen im öffentlichen Leben, gibt es eine Welle der Hilfsbereitschaft. Auch ein eingerichteter Einkaufsservice der Stadt St. Blasien gemeinsam mit dem DRK-Ortsverein lässt die Bürger der Raumschaft in der Corona-Krise wissen, dass sie nicht allein gelassen werden.

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Die Helfer sind gut aufgestellt. „An Helfern scheitert es nicht“, sagt Felicia Deiser vom DRK und verrät: Außer ihr und Benjamin Ketterer, dem Koordinator des Einkaufsservices des DRK, können weitere bis zu zehn Helfer aus dem Ortsverein dazu eingebunden werden. „Auch aus der Bevölkerung gibt es Freiwillige, die sich angeboten haben“, sagt Benjamin Ketterer.

Das genaue Prozedere

Und so funktioniert der Service, den es seit vergangener Woche gibt: Die Menschen melden sich Dienstag oder Donnerstag telefonisch oder per E-Mail bei der Stadtverwaltung und nennen die Produkte, die sie brauchen. Jeweils am Tag darauf, Mittwoch und Freitag, werden sie dann am Vormittag von den DRK-Helfern geliefert. Es sind notwendige Dinge wie Lebensmittel, Hygieneartikel und alles Weitere, was man im Schmidts-Markt erhält. Auf Nachfrage werden auch Medikamente besorgt.

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„Das Angebot richtet sich an jeden, an alleinstehende ältere Menschen ohne Familie in der Nähe genauso wie an solche, die auch zu den Risikogruppen gehören oder beispielsweise an jene, die in Quarantäne sind.“ Niemand soll Hemmungen haben, sich zu melden, sagt Ketterer. „Wir machen das gerne, kostenlos und kaufen lieber ein, zwei Mal mehr ein.“ Verständnisvoll meint er: „Bei der aktuellen Situation ist es besser, wenn wir das machen und sich die anderen nicht in Gefahr bringen.“ Zu zweit, der Kontakt zu mehr Menschen soll ja vermieden werden, wickelten Felicia Deiser und Benjamin Ketterer am Mittwoch mit Leichtigkeit das ab, wofür andere dankbar sind.

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Es herrscht Ausnahmezustand. Den Menschen sei klar, wie ernst die Lage ist und für viele Menschen sei das Coronavirus besonders gefährlich, sagen die beiden Helfer. Gerade für jene ist es ein Geschenk, wenn sie sich den Weg in den Supermarkt sparen können.

Möglichst genau sind die Produkte auf dem Einkaufszettel angegeben.
Möglichst genau sind die Produkte auf dem Einkaufszettel angegeben. | Bild: Cornelia Liebwein

„So, wir brauchen“, überlegen die beiden am Mittwochmorgen und scannen die von der Stadtverwaltung übersichtlich gefertigte Einkaufsliste. Die Boxen für jeden der Kunden hatten sie bereits im Einkaufswagen verstaut. Acht große und fünf kleine Kisten hätte das Duo zum Befüllen auf Lager, weitere könnten sie jederzeit bei Rotho nachordern – an diesem Tag benötigen sie jedoch nur drei davon.

Wertschätzende Blicke

Die Freiwilligen in der DRK-Kleidung fallen im Einkaufsmarkt sofort ins Auge, wertschätzende Blicke der anderen Kunden begleiteten sie, emsig durchkämmen sie die Obstabteilung nach den verlangten Produkten, an den Kühltheken machen sie Halt oder schauen sich nach den gewünschten Nudeln um.

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Zwischendurch kommen Fragen auf: Soll es ein spezieller Frischkäse sein, wie viele Eier werden gebraucht, soll die Milch lactosefrei sein, welchen Fettanteil darf sie haben, wo sind die Nüsse? Zügig füttetern sie die Boxen mit dem Einkauf des täglichen Bedarfs.

Ohne mit den zu beliefernden Menschen in Kontakt zu treten, machen sie sich bei ihnen nach dem Einkauf über deren Türklingel bemerkbar und warten bis diese die Lieferung in die Wohnung holen – dabei halten sie immer den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand ein.

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Das Abrechnung läuft über die Stadtverwaltung, jedem Einkauf liegt die entsprechende Rechnung sowie ein Überweisungsträger bei. Der muss ausgefüllt und unterschrieben in die Box gelegt werden, die später wieder abgeholt wird. Die Freiwilligen werfen den Überweisungsträger dann bei der Bank ein. Beim Einkauf selber zahlen die Helfer mit einer Karte der Stadt, die alle Beträge vorstreckt.

Bevor die Kisten zum nächsten Einkauf genutzt werden, macht das anschließende Desinfektionsbad der gebrauchten Kisten diese wieder keimfrei.

Kontakt zum Einkaufsservice in St. Blasien: Telefon 07672/414 32, per E-Mail (gemeinsam@stblasien.de)