St. Blasien – „Zusammen für Demokratie und Vielfalt. Steht auf! Gegen Hass und Hetze“ – unter diesem Motto lädt das Bündnis für Demokratie und Vielfalt, in dem sich Bürger aus der Raumschaft St. Blasien zusammengeschlossen haben, am Samstag zu einer Kundgebung ein. Unterstützt wird die Aktion von Parteien, Kirchen und Gewerkschaften.
Die politische Lage und der sich national und international auf dem Vormarsch befindende Rechtspopulismus bereiten Sorgen. Eine Sorge, die eine Gruppe um Harald, Gisela und Niklas Regele, Elisabeth und Georg Kaiser und Klaus Dudarewitsch zusammengeführt hat. Es gelte, Farbe zu bekennen für eine gemeinwohlorientierte Diskussion und Menschenwürde, nicht nur in den großen Städten, sondern auch im Hochschwarzwald, sagte Elisabeth Kaiser.
Für Samstag ist eine Kundgebung mit Demonstrationszug durch St. Blasiens Innenstadt geplant. Man habe sich für diesen Weg entschieden, um der sonst schweigenden Mehrheit auch im ländlichen Raum die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen und die Stimme zu erheben, erklärte Harald Regele. Eines betonen die Veranstalter: Es gehe nicht um Parteipolitik oder Wahlkampf, Ziel sei es, sich für die Stärkung der Demokratie und einen respektvollen Umgang in der Gesellschaft einzusetzen, ohne den Versuch, diese spalten zu wollen.
Demokratie sei kein Selbstläufer und müsse für folgende Generationen erhalten bleiben, erklärte Klaus Dudarewitsch. Auch für Vielfalt wolle man eintreten, für ein Miteinander unabhängig von Herkunft, Religion und sexueller Orientierung, ohne Hass und Hetze, für die Akzeptanz anderer Meinungen und den respektvollen Umgang, auch im Wahlkampf. Unterstützt werden die Initiatoren von demokratischen Parteien, den evangelischen Kirchengemeinden, katholischen Seelsorgeeinheiten und Gewerkschaften, deren Vertreter sprechen werden.
Eingeladen wurden die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) und Felix Schreiner (CDU), sowie Bundestagskandidaten von Parteien des gemäßigten Spektrums, so die Veranstalter. Bis Freitag hatten Schwarzelühr-Sutter, Jan-Lukas Schmitt (Grüne), Domenic Gehrmann (Volt), Bernhard Schaaf (DGB) und Pfarrer Bernhard Stahlberger (Seelsorgeeinheit St. Wendelin Hotzenwald) ihre Teilnahme zugesagt.
Beginn ist am Samstag um 14 Uhr im Kurpark in St. Blasien. Der Demo schließt sich eine Kundgebung im Kurpark mit Redebeiträgen an. Man freue sich auf eine friedliche Veranstaltung in entspannter Atmosphäre, erklärte Harald Regele. Auch die Polizei wird im Einsatz sein. Anhand der Anmeldung der Veranstaltung werde in Zusammenarbeit mit dem Polizeiposten St. Blasien ein Einsatzplan erarbeitet, erklärte Thorsten Stauch, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg für den Landkreis Waldshut.
Die Bürgermeister aus der Region befürworten das Engagement. Es handele sich um Anliegen, für die jeder einstehen sollte, sagte St. Blasiens Rathauschef Adrian Probst und äußerte die Hoffnung auf einen breiten Schulterschluss. Als guten Beitrag zu einem wichtigen Thema bezeichnete Sebastian Stiegeler (Höchenschwand) die Kundgebung, die die Gemeinde durch eine Veröffentlichung im Mitteilungsblatt unterstütze. Er stehe hinter dem Anliegen, das er mit seiner Anwesenheit unterstützen wolle, erklärte Häuserns Rathauschef Thomas Kaiser. Helmut Kaiser (Ibach) befürwortet den Einsatz für Demokratie und Vielfalt, er werde aber wegen eines Trauerfalls nicht bei der Kundgebung sein. Alexander Schönemann (Bernau) bezeichnete Demokratie und Vielfalt als wichtige Werte, als Bürgermeister sei er im Bundestagswahlkampf zur Neutralität verpflichtet und werde an der Kundgebung nicht teilnehmen. Die Verpflichtung zur Neutralität mache seine Teilnahme schwierig, so auch Stephan Bücheler (Dachsberg). Er betonte aber die Bedeutung von Demokratie und Vielfalt. Die Gemeinde unterstütze durch Veröffentlichung im Mitteilungsblatt.