Bär Silas Hossmann hat am Bärensonntag Lausheim einen neuen Rekord aufgestellt. Am Anfang sah es jedoch gar nicht danach aus, denn der 15-Jährige machte es für die rund 100 Besucher spannend. Als er dann das zehnte Mal aus dem aufgestauten Dorfbach kletterte, waren zunächst einmal alle sprachlos, dann brach großer Jubel aus.

Die Bärenkinder zogen mit großen Weidenruten das Dorf hinunter mit dem in Tannreis gehüllten Bär und sagten einen der traditionellen ...
Die Bärenkinder zogen mit großen Weidenruten das Dorf hinunter mit dem in Tannreis gehüllten Bär und sagten einen der traditionellen Bärensprüche den gesamten Weg über auf. | Bild: Yvonne Würth

Sehen Sie hier ein Video des Spektakels:

Bär geht baden: Traditioneller Bärensonntag mit Rekord! Video: Yvonne Würth

Nach seinem ersten Sprung rannte er die Straße hinauf, dass jeder bereits dachte, er habe es sich anders überlegt und kneife. Drei Sprünge sind das Minimum, danach kann jeder Bär selber über die Anzahl seiner Sprünge entscheiden. Als Silas seinen dritten Sprung absolviert hatte und aus dem Bach geklettert war, sah es wieder so aus, als machte er sich auf den Heimweg zur heißen Dusche.

Überraschend konnten ihn seine Begleiter Nico Albicker und Joshua Albicker wieder zum Bach führen. Nach seinem achten Sprung und damit dem Gleichstand des Rekords seines Vorgängers Nico Albicker von 2023 atmeten die Besucher auf und freuten sich mit Silas Hossmann über seinen Erfolg.

Keine Gnade kennen die Begleiter von Silas Hossmann, Joshua Albicker (links, Bär 2025) und Nico Albicker (rechts, Bär 2023 ).
Keine Gnade kennen die Begleiter von Silas Hossmann, Joshua Albicker (links, Bär 2025) und Nico Albicker (rechts, Bär 2023 ). | Bild: Yvonne Würth

Einmal rutschte er auf dem nassen Boden aus und konnte nur schwer wieder aufstehen, ein anderes Mal wackelten seine Beine so sehr, dass sich niemand vorstellen konnte, dass er nach einem weiteren Sprung überhaupt wieder aus dem Bach herausklettern konnte.

Und tatsächlich hatte er Mühe. Den Pflock nahm er gleich zweimal und erst mit viel Schwung kam er mit seinen vollgesogenen Kleidern wieder heraus. Ungläubig sahen alle zu, als Silas seinen neunten Sprung absolvierte. Der Applaus wurde kräftiger, die Zurufe lauter, denn damit war ihm ein neuer Rekord gelungen. Als er tatsächlich ein weiteres Mal und damit zehn Mal in den Bach sprang, waren erst einmal alle sprachlos.

Mit tropfnasser Kleidung geht es erneut in den Dorfbach.
Mit tropfnasser Kleidung geht es erneut in den Dorfbach. | Bild: Yvonne Würth

Während sich Silas Hossmann auf dem Weg zur heißen Dusche machte, lösten Nico und Joshua Albicker die Bretter mit geübten Handgriffen in Rekordzeit, damit das Wasser wieder ungehindert im Bach und nicht auf die Straße floss. Hier sparten die Besucher nicht mit Kommentaren und Tipps.

Neu am Bärensonntag 2024 war außerdem, dass ein Vater bei der Zubereitung der Bärechiechli half. Markus Dienstberger sprang für seine Frau ein.

Die Mütter der Fünft- bis Zehntklässler trafen sich zum Frühstück, bevor sie am Bärensonntag über Stunden die Bärechiechli zubereiteten. ...
Die Mütter der Fünft- bis Zehntklässler trafen sich zum Frühstück, bevor sie am Bärensonntag über Stunden die Bärechiechli zubereiteten. Mit dabei waren auch eine Oma und eine Tante. Von links: Hanni Engel, Silvia Kalinasch, Nicole Engel, Birgit Rothmund, Sonja Held, Korinna Albicker, Melanie Lichtner, Julia Holland. | Bild: Yvonne Würth

Üblich ist es, dass die Mütter der Fünft- bis Zehntklässler diesen Part übernehmen.

Die Mütter mit Kindern in den Klassen 5 bis 10 waren am Bärensonntag mit der Zubereitung der Bärechiechli beschäftigt, Hefegebäck, das ...
Die Mütter mit Kindern in den Klassen 5 bis 10 waren am Bärensonntag mit der Zubereitung der Bärechiechli beschäftigt, Hefegebäck, das im heißen Fett gebacken und anschließend mit Zucker bestäubt wird. Die 250 Lausheimer spenden Zutaten und bekommen von den Kindern fertige Bärechiechli nach Hause gebracht. Für Besucher gibt es das leckere Gebäck in der alten Schule und auf dem Geländer der Land- und Forsttechnik Engel zu kaufen . Im Bild von links Nicole Engel und Birgit Rothmund. | Bild: Yvonne Würth

Ihre Kinder sammelten morgens die Zutaten in den Häusern ein und lieferten nachmittags die fertigen Küchlein aus.

Nach dem Sprung und einer heißen Dusche schlüpfte der Bär Silas Hossmann in Frack und Zylinder. Mit seiner Begleiterin Samia Kalinasch ...
Nach dem Sprung und einer heißen Dusche schlüpfte der Bär Silas Hossmann in Frack und Zylinder. Mit seiner Begleiterin Samia Kalinasch besuchte er erst die Frauen in der Küche der alten Schule, dann die Besucher bei der Land- und Forsttechnik Engel und im Anschluss die Bewohner von Lausheim zu Hause. | Bild: Yvonne Würth

Dass die Mädchengruppe mit Samia Kalinasch erst bei „Schnick-Schnack-Schnuck“ verlor und das größere Unterdorf übernehmen musste, um schließlich noch vor der Jungengruppe mit Silas Hoffmann mit dem Sammeln fertig zu werden, gehört ebenfalls zu den kleinen Geschichten, die den Bärensonntag 2024 besonders machen.

Für Lausheims Ortsvorsteher Bernhard Engel (vorne) war es als Opa des Bären ein ganz besonderer Bärensonntag. Die beiden Begleiter Nico ...
Für Lausheims Ortsvorsteher Bernhard Engel (vorne) war es als Opa des Bären ein ganz besonderer Bärensonntag. Die beiden Begleiter Nico Albicker (links) und Joshua Albicker (rechts) stützten das Tannreis-Kostüm, damit Bär Silas Hossmann seine Kraft für die Sprünge sparen konnte. | Bild: Yvonne Würth

Erwähnenswert ist auch, dass nicht nur Bärenmama Sabrina Engel-Hossmann und Bärenpapa Christopher Hossmann voll beschäftigt waren mit der Gesamtorganisation und der Bewirtung der Helfer.

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