Werner Intlekofer ist kein Unbekannter in der Region. Der 53-Jährige stammt aus einer alten Münchinger Familie und lebt in Wittlekofen. Seit 2019 sitzt er für die Grünen im Bonndorfer Gemeinderat.

Er habe mit Interesse verfolgt, dass der amtierende Bürgermeister von Wutach, Christian Mauch, nach 16 Jahren sein Amt zur Verfügung stellt. „Ich hatte mir im Vorfeld überlegt, zu kandidieren“, sagt er am Dienstag im Gespräch. Den letzten Ausschlag habe ein tragischer Schicksalsschlag gegeben. Kurz vor Weihnachten verunglückte Intlekofers Sohn tödlich. „Mein Sohn ist seinen Lebensweg konsequent gegangen.“ Aus der tiefen Trauer heraus wuchs die Überzeugung: „Ich werde es wagen und nehme es an“, so Intlekofer.

Das könnte Sie auch interessieren

Werner Intlekofer beschreibt sich selbst als klassischen Seiteneinsteiger, der sich in seinem Leben schon in so manche Aufgabe eingearbeitet habe. Nach einer Lehre zum Maurer und dem anschließenden Meister sattelte er um und arbeitet seit 2010 als Berufsschullehrer. Außerdem bewirtschaftet er einen Hof im Nebenerwerb. In Ewattingen hält er Schafe, auch Bienen züchtet er seit 30 Jahren. „Die Natur liegt mir am Herzen“, sagt Intlekofer. Gerade sei er dabei, seinen Hof auf ökologische Landwirtschaft umzustellen. Die Schöpfung zu erhalten sei ihm als gläubigem Christen wichtig.

Ziele für Wutach

Im Falle seiner Wahl möchte sich Intlekofer in Wutach für den Naturschutz einsetzen. Die Folgen des Klimawandels seien auch in der Gemeinde sichtbar, und das Wetter werde immer extremer. Als parteiideologischen Grünen sieht er sich aber nicht. „In der Kommunalpolitik arbeitet man ohnehin über Parteigrenzen hinweg zusammen.“ Er wolle mit den Menschen in Dialog treten und jeden mit seinen Belangen ernstnehmen. Als Bürgermeister wolle er ausgleichend wirken und motivieren.

Im August 2022 war die Wutach völlig ausgetrocknet. Gegen diese Folgen des Klimawandels will sich der Bonndorfer Gemeinderat Werner ...
Im August 2022 war die Wutach völlig ausgetrocknet. Gegen diese Folgen des Klimawandels will sich der Bonndorfer Gemeinderat Werner Intlekofer im Falle seiner Wahl einsetzen. Bild: Friedbert Zapf | Bild: Friedbert Zapf

Fürs Gewerbe, die Gastronomie aber auch für Vereine wolle er gute Rahmenbedingungen schaffen. Wichtig sei ihm auch, dass jeder Teilort – Lembach, Münchingen und Ewattingen – sich gesehen und mitgenommen fühle. Ein gutes Auskommen mit der Verwaltung sei ihm ebenfalls wichtig. Dass ihm hier die fachliche Kompetenz fehle, wisse er. Aber er vertraue auf seine Fähigkeiten, sich in verschiedene Felder einzuarbeiten. Um „etwas zu bewegen“ sei er in die Kommunalpolitik gegangen. 2019 kandidierte er für die Grünen in Bonndorf, zunächst ohne Parteibuch.

Der Partei-Eintritt

Eingetreten ist er erst vor wenigen Monaten. „Ich habe mir gedacht, dass man auch Farbe bekennen muss“, so Intlekofer. Die hohe Arbeitsbelastung, die das Amt eines Bürgermeisters mit sich bringen werde, scheue er nicht. „Ich will mich nicht schonen, das habe ich nie getan.“ In Uli Spielberger, dem 2021 verstorbenen Naturschützer und Tierarzt, habe er einen Mentor gehabt. „Er hat immer gesagt, innerhalb einer Gemeinschaft müsse der Einzelne bereit sein, etwas mehr hineinzugeben, als herauszuholen“, so Intlekofer. Daran halte er sich auch.

Nach dem Wahlausschusstermin am 4. Januar, so Intlekofer, werde er in den Wahlkampf einsteigen. Er plane unter anderem eine Wirtshaustour in allen Teilorten, um „der Gemeinde Rede und Antwort zu stehen“.

Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren