Wie stehen die Chancen für die Öffnung der Schwimmbäder im zweiten Jahr der Corona-Pandemie? Wir haben bei den Verantwortlichen in Stühlingen, Mauchen und Eggingen nachgefragt.
- Freibad Stühlingen: „Die Vorstandschaft der Schwimmfreunde Stühlingen ist auch für dieses Jahr positiv eingestellt und hofft auf baldige Lockerungen seitens der Landesregierung. Das Schwimmbad ist auf alle Fälle auf eine kurzfristige Öffnung vorbereitet. Unter welchen Bedingungen diese erfolgen kann, entscheiden dann die Vorgaben aus Stuttgart. Wir sind auf jeden Fall bereit“, so Vorstands-Sprecher Frank Pieper.
- Im ersten Jahr der Pandemie erlaubten die Bestimmungen eine maximale Zahl von 150 Badegästen. Mit der Beschränkung, das Bad im Weiler Tal nur für die eigenen Mitglieder zu öffnen, gab der Vorstand der Schwimmfreunde Stühli8ngen 2020 ein deutliches Zeichen und bedankte sich solchermaßen bei den 233 Mitgliedern für deren überdurchschnittliches Engagement. Im Stühlinger Freibad lag die Besucherzahl in den Vorjahren um die 14.000: Im ersten Corona-Jahr gab es täglich um die 100 Besucher.
- Naturbadesee Eggingen: Eine Bürgerin hatte in der Gemeinderatssitzung vorgeschlagen, den Egginger Naturbadesee stundenweise an Familien zu vermieten. Bürgermeister Karlheinz Gantert antwortete, dass dies einerseits aus Haftungsgründen nicht erlaubt sei; diesem Ansinnen widerspreche andererseits die derzeitig gültige Corona-Verordnung. „Zur Zeit wird die Naturbadesee-Anlage für eine mögliche Öffnung in diesem Jahr vorbereitet; allerdings ist auf Grund der aktuellen Infektionslage nicht mit einer Öffnung in Kürze zu rechnen“, so der Bürgermeister.

- Es müsse auch sichergestellt sein, dass eine Badeaufsicht vorhanden ist. 2020 hatte der Gemeinderat nach langen Diskussionen beschlossen, dem Beschlussvorschlag der Bürgermeister des Landkreises zu folgen und die Badsee-Anlage nicht zu öffnen: „Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass sich die Auflagen und Bedingungen für eine Öffnung einigermaßen in Grenzen halten werden und umsetzbar sind. Doch wir wurden böse enttäuscht: Die vom Land den jeweiligen Betreibern auferlegten Vorgaben und Auflagen zur Öffnung der Schwimmbäder und Badeseen kommen quasi einem Verbot gleich“, war die Aussage von Bürgermeister Karlheinz Gantert im Juni 2020.
Filmnacht trotz Schließung
- In der jüngsten Gemeinderatssitzung war der Wunsch geäußert worden, dass zumindest der Kinofilm rechtzeitig vorbestellt wird, falls die Pandemie-Situation das Freiluft-Kino in diesem Sommer erlauben sollte. Diese Veranstaltung war einer der Höhepunkte jeder Badesaison in Eggingen. Dazu hatte unter anderem der Förderverein Realschule Stühlingen Essen für die Filmnacht-Fans vorbereitet. Die Zahl der Badegäste schwankte in Eggingen in den Vorjahren zwischen 5.000 und 11.000. Im Jahr 2019 waren es um die 100 Besucher täglich.
- Schwimmbad Mauchen: „Wir machen nicht auf, genau wie letztes Jahr“, sagte Roland Geng, der Vorsitzende des Fördervereins Schwimmbad Mauchen, auf Nachfrage dieser Zeitung. Im ersten Jahr der Pandemie waren die Auflagen für Öffnungen groß. „Die geringe erlaubte Besucherzahl bei gleichbleibend hohem Aufwand der ehrenamtlichen Helfer im Verein stand in keinem Verhältnis“, so Geng.

- Dass es weder am Willen noch an der Einsatzbereitschaft der Mauchener fehlt, belegt die Vergangenheit: Seit Juli 1994 wird das Bad in Mauchen vom Förderverein betrieben. Die Vereinsgründung von engagierten Dorfbewohnern bewahrte das Bad vor der Schließung aus Kostengründen. Seit inzwischen fast 27 Jahren finden regelmäßige Sanierungs-Arbeiten statt. Im vergangenen Sommer hätte das um ein Jahr verschobene 25-jährige Jubiläum des Vereins-Bads gefeiert werden sollen. Die Zahl der Badegäste lag in der Vergangenheit bei bis zu 5500 Besuchern pro Saison.
Drei Bäder
In Stühlingen gibt es zwei Freibäder, die nicht mehr von der Kommune, sondern von Vereinen betrieben werden. Die Stadt gewährt sowohl den Schwimmfreunden Stühlingen als auch dem Förderverein Schwimmbad Mauchen jährlich einen Betriebskosten-Zuschuss.
In Eggingen ist die Gemeinde Eigentümerin der Badesee-Anlage. Allerdings war das Bad (samt Kiosk) nach der Umwandlung in einen Naturbadesee jeweils verpachtet. Der jährliche Zuschuss der Gemeinde belief sich in den ersten Jahren auf 25.000 Euro.