Zum Jahreswechsel haben wir die Bürgermeister im westlichen Landkreis Waldshut per Mail wieder um die Beantwortung von acht teils persönlichen, teils die Gemeinde und die Politik betreffenden Fragen gebeten. Hier die Antworten des Todtmooser Bürgermeisters Marcel Schneider. Den Anhörungsentwurf des Regionalverbandes zur Windkraft will er nicht hinnehmen, sich aber für einen verhältnismäßigen Ausbau einsetzen.

Welches politische Ereignis – kommunal, national oder international – hat Sie dieses Jahr besonders gefreut?

Die Gemeinderatswahl Anfang Juni. 14 tolle Bewerberinnen und Bewerber waren angetreten. Aus der Wahl ging ein sachorientierter, professionell arbeitender neuer Gemeinderat der Gemeinde Todtmoos hervor.

Welche Entwicklung – kommunal, national oder international – macht Sie besonders besorgt?

International nach wie vor die nicht endenden Kriege und Konflikte. Kommunal die immer geringer werdenden finanzielle Spielräume.

Welches ist das wichtigste Projekt, das 2024 in Ihrer Gemeinde verwirklicht wurde?

Besonders wichtig für die Gemeinde Todtmoos war die Neuausrichtung des Tourismusmarketings mit dem Betrieb der Tourist-Information in Eigenregie sowie neuen Partnern wie der Ferienwelt Südschwarzwald. Unser neues Team baut vieles auf und leistet großartige Arbeit. Die Aufbauarbeit wird auch im kommenden Jahr andauern. Städtebaulich konnte mit der Sanierung der Schwarzenbacher Straße und des Herrenkopfweges ein wichtiges Projekt beendet werden. Erfreulich war die spürbare Verbesserung der Lärmbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner durch den Pilotversuch gegen Motorradlärm sowie der damit verbundenen Geschwindigkeitsreduzierung auf der Strecke von Vordertodtmoos bis hinter den Ortsteil Todtmoos-Weg. Erfolgreich war auch die Badesaison 2024. Mit rund 10.000 Besucherinnen und Besuchern konnte wieder an die Vor-Corona-Besucherzahlen angeknüpft werden.

Was ist die wichtigste Sache, die auf Ihrem Schreibtisch liegenblieb?

Bei manchen Themen wäre ich gerne schneller vorangekommen.

Was ist das wichtigste Projekt, das Sie 2025 in Ihrer Gemeinde angehen oder abschließen wollen?

Der Eigentümer des Parkhotels will die für unseren Innerort so wichtige Sanierung des Parkhotels beginnen. Dies unterstützen wir von kommunaler Seite bestmöglich. Das Landessanierungsprogramm Vordertodtmoos III soll mit der Straßensanierungsmaßnahme beendet werden. Die Verbindungsleitung der Wasserversorgung zwischen den Hochbehältern Lehen und Weg kann nach vielen Anläufen gebaut werden. Wir werden die aufgrund des Anschlusses des Herrischrieder Ortsteiles Wehrhalden notwendige Erweiterung der Kläranlage Todtmoos-Au durchführen. Der Breitbandausbau (Tiefbau) soll abgeschlossen werden. Den Kindergarten Sankt Elisabeth werden wir mit einem Anbau versehen. Das Leuchtturmprojekt Zip-Line wollen wir verträglich voranbringen und Ergänzungen entwickeln. Im Innerort wollen wir mit der „Spur des Lebkuchenweibleins“ eine weitere Familienattraktion schaffen. Mit das wichtigste Ziel wird auch 2025 die Steigerung der Übernachtungs- und Gästezahlen sein.

Was wird die Entwicklung in Ihrer Gemeinde 2025 besonders prägen?

Wir werden erfahren, wohin die Reise beim Thema Windenergie geht und uns mit aller Kraft für einen verhältnismäßigen Ausbau auf und direkt neben unserer Gemarkung einsetzen. Bislang sieht der Anhörungsentwurf des Regionalverbandes eine Umzingelung der Gemeinde Todtmoos vor, die wir nicht hinnehmen werden.

Stellen Sie sich vor: Ein vermögender Gönner stellt Ihrer Gemeinde zwei Millionen Euro zur freien Verfügung. Wofür sollte dieses Geld eingesetzt werden?

In die energetische Sanierung unserer kommunalen Einrichtungen.

Was wünschen Sie sich 2025 persönlich?

Gesundheit für meine Familie und mich.

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