Wilfried Dieckmann

Der Jahresabschluss 2018 für die Gemeinde Grafenhausen ist leicht besser, als im Haushalt geplant. Deshalb könne sei man im Großen und Ganzen zufrieden, so das Fazit von Bürgermeister Christian Behringer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Weniger Entnahmen aus Rücklagen

2018 sei die Zuführung an den Vermögenshaushalt um 10.000 Euro geringfügig erhöht worden. Der Griff in die Rücklagen sei mit 752.139 Euro um rund 132.000 Euro geringer ausgefallen. Somit verfügt Grafenhausen im Kernhaushalt noch über eine Rücklage in Höhe von etwa einer Million Euro.

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Rein rechnerisch hatte jeder Einwohner von Grafenhausen Ende 2018 ein kommunales Guthaben in Höhe von 470,45 Euro. Zum gleichen Zeitpunkt hatte die Gemeinde Schulden in Höhe von 34.640 Euro. Das bedeutet, rein rechnerisch, eine Schuldenlast von 15,40 Euro je Einwohner. Positive Zahlen, die aber nur für den Allgemeinen, also den Kernhaushalt, Gültigkeit haben.

Schulden durch Breitbandausbau

Rechnet man die ausgelagerten Finanzbereiche mit den Eigenbetrieben Breitband und Nahwärme hinzu, sieht der Schuldenstand ganz anders aus: Allein beim Breitband summiert sich dieser nach Angaben des Bürgermeisters auf 615 Euro pro Einwohner. Bei der Nahwärme liegt ein Jahresergebnis noch nicht vor.

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Neben dem Tourismus stellen Industrie und Gewerbe wichtige Standbeine für Grafenhausen dar. Und es sind nicht nur Großbetriebe wie die Staatsbrauerei Rothaus oder die Firma Rühle, Hersteller von Maschinen für Fleischereibetriebe, sondern auch die Handwerksbetriebe, die zu den Gewerbesteuereinnahmen beitragen, die 2018 gegenüber den Planungen um 210.321 Euro geringer ausgefallen sind.

Mehr Geld aus der Umsatzsteuer

Kompensiert werden konnte die geringere Gewerbesteuer ein Stück weit durch einen Zuwachs beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer sowie bei der Einkommensteuer. Schlussendlich flossen auf der Einnahmenseite rund 200.000 Euro weniger in die Gemeindekasse.

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2018 wurden bei den Umlagen an das Land sowie der Gewerbesteuerumlage trotz Mehrzahlung an den Landkreis mit 8.236 Euro rund 48.000 Euro weniger abgeführt. Die geringeren Einnahmen wirken sich bei den Zahlungen der Umlagen an das Land oder den Landkreis erst in zwei Jahren aus.

Lob aus dem Gemeinderat

Clemens Rosa (CDU) sprach der Verwaltung für die Aufbereitung des Zahlenmaterials im Namen des Gemeinderats „ein großes Lob“ aus. Die Gemeinde investierte im vergangenen Jahr trotz geringerer Einnahmen aus Gewerbesteuer und Holzverkauf viel: „Der Haushalt zeigt , dass in Grafenhausen einiges umgesetzt wurde“, betonte er.

Erfreulich sei, dass die Zuführung an den Vermögenshaushalt von ursprünglich 50.000 Euro um 10.000 auf 60.000 Euro aufgestockt werden konnte. Auch fiel die Entnahme aus den Rücklagen von geplanten 884.300 Euro mit 752.139 Euro geringer aus.