Der Bebauungsplan „Kälberweide II“ nimmt Formen an: Nachdem bei der einmonatigen Offenlage keine weiteren Anregungen und Bedenken eingegangen waren, wurde in der jüngsten Ratssitzung in Grafenhausen sowohl der Entwurf des Bebauungsplans als auch jener der Satzung zu den örtlichen Bauvorschriften gebilligt. Vor der endgültigen Beschlussfassung geht der Plan erneut vier Wochen in die Offenlage.
Derzeit sind in Grafenhausen verfügbare Bauplätze Mangelware, weshalb die Gemeinde mit Hochdruck den Bebauungsplan „Kälberweide II“ vorantreibt. In der jüngsten Sitzung waren mit Margarethe Stahl (LBBW Kommunalentwicklung), Georg Kunz (Galaplan) und Albert Wenzler (Büro Hunziker Betatech) gleich drei Planer vertreten, um den Fragen und Anliegen der Gemeinderäte Rede und Antwort zu stehen. Bereits am 7. Juni hatte der Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplans und der Satzung beschlossen, die Öffentlichkeit wurde mit der Auslegung im Rathaus Grafenhausen vom 16. Juli bis 17. August informiert.
„Wohnen soll im Vordergrund stehen“
Dass in dieser Zeit keine weiteren Anregungen von Bürgern eingegangen waren, die zu Planänderungen geführt hätten, gab Margarethe Stahl nun in der Ratsrunde bekannt. Es habe lediglich einige redaktionelle Änderungen gegeben, im Wesentlichen werde aber an den Regelungen festgehalten.
„Das Wohnen soll im Vordergrund stehen“, sagte Stahl und wies darauf hin, dass das neue Baugebiet als Mischgebiet ausgewiesen wird. Neben der Vorstellung der Pläne schilderte sie die weitere Vorgehensweise und hielt fest, dass der Umweltbericht entsprechend angepasst wurde.
Bezüglich der Erschließungsplanung zur Entwässerung, die vom Büro Hunziker erstellt wurde, heißt es, dass das anfallende Regenwasser aus dem geplanten Neubaugebiet über den bestehenden Regenwasserkanal entwässert werden soll, der von der Rothauserstraße L 157 nach Osten verläuft und im Bereich der geplanten Straße liegt.
Diskussion zum Regenwasserabfluss
Das Regenwasser soll den bestehenden, östlich gelegenen Retentionsbecken zugeführt werden. Zudem sei, wie Albert Wenzler ausführte, der vorhandene Regenwasserkanal für die Aufnahme der Abflussmengen eines zweijährigen Regenereignisses dimensioniert. Von Gemeinderat Andreas Stritt gefragt, wo sich die Retentionsbecken befinden, antwortete Albert Wenzler, dass diese unterhalb des Pumpwerks „Große Moos“ liegen.
Clemens Rosa erinnerte daran, dass beim Unwetter am 31. Mai ein reißender Bach aus dem Gewerbegebiet kommend durch das geplante Gelände gelaufen sei. Rosa betonte nachdrücklich, dass sich das nicht nochmal wiederholen dürfe. Diesbezüglich wies Bürgermeister Christian Behringer darauf hin, dass oberhalb noch zusätzlich ein Regenschacht gesetzt worden sei, der eigentlich auch ausreichen müsste.
Was die Ausgleichsmaßnahmen anbelangt, erklärte Garten- und Landschaftsplaner Georg Kunz, dass es sich hierbei um die extensiv bewirtschafteten Flächen am Skilift handelt. Weil dort die an Wald angrenzenden Bereiche immer mehr mit Bäumen zuwachsen, sollen diese in einer einmaligen Aktion von Fichten und anderem Wildwuchs befreit werden.