Wann wird sich das Leben in Grafenhausen angesichts der Corona-Pandemie normalisieren? Eine Frage, die niemand beantworten kann. Das Virus wird allerdings Einfluss auf die Gemeindefinanzen haben. Bürgermeister Christian Behringer rechnet mit Einnahmeverlusten im hohen sechsstelligen Bereich. Investitionen wie die Sanierung des MNT-Raums in der Werkrealschule werden dem Rotstift zum Opfer fallen.
Kommunaler Haushalt
Das Virus wird Einfluss auf die Gemeindefinanzen haben. Christian Behringer rechnet mit Einnahmeverlusten im hohen sechsstelligen Bereich. Geplante Investitionen wie die Sanierung des MNT Raumes (Mensch, Natur, Technik) in der Werkrealschule werden dem Rotstift zum Opfer fallen. Für die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen sind 290.000 Euro im Haushalt eingestellt.
Wie der Rathauschef im Gespräch informierte, sei mit den Fraktionssprechern des Gemeinderates eine Verschiebung in Erwägung gezogen worden. Überlegungen, die Maßnahme in Etappen auszuführen, erteilte Architekt Ralf Kaiser eine Absage. Da die komplette Elektrik und Lüftung erneuert werden müsse, sei dies nicht möglich. Auch der nebenliegende Vorbereitungsraum für die Bereiche Physik, Chemie und Biologie müsse grundlegend saniert werden.
Ebenso werde die Sanierung der Bühnentechnik in der Schwarzwaldhalle in diesem Jahr vermutlich nicht realisiert. Christian Behringer hat kaum Hoffnung, dass die Kommunen unter einen Rettungsschirm von Bund und Land gestellt werden, damit Einnahmenverluste ausgeglichen werden.
Eine Haushaltssperre sei in Grafenhausen derzeit kein Thema. „Es wäre ein falsches Signal.“ In dem Fall könnten nur noch Löhne bezahlt und dringende Sanierungen durchgeführt werden. Bei einer Haushaltssperre würden alle Freiwilligkeitsleistungen wie Unterstützung der Vereine oder Landwirte wegfallen.
Veranstaltungen
Auch das gemeindliche Leben wird vom Virus bestimmt. So ist es immer noch nicht sicher, ob das Dorffest sowie das Künstlersymposium Mitte Juni stattfinden können. Ob es sich bei dem Fest der Vereine in der Ortsmitte um eine Großveranstaltung handelt, muss nach den Worten des Bürgermeisters von der Landesregierung entschieden werden. „Bisher gab es zu einer Lockerung des Versammlungsverbots oder von Großveranstaltungen keine neuen Vorgaben“, so Christian Behringer. Er geht davon aus, dass bald eine Änderung der Corona-Verordnung und Auslegungshinweisen ausgegeben wird.
Auch soll mit dem Dorffestkomitee entschieden werden, ob das Fest der Vereine am 20./21. Juni stattfinden wird. „Die Tendenz ist, kein Dorffest stattfinden zu lassen“, prognostizierte er. Dies wird wohl auch fürs geplante Künstlersymposium zutreffen. Hier könne über eine Verschiebung in den Spätherbst diskutiert werden. Selbst diesem Gedanken rechnet der Bürgermeister keine großen Chancen aus. Nicht nur den teilnehmenden Lokalmatadoren Simon Stiegeler und Ralf Rosa, auch den Künstlern, die sich beworben haben, wurde eine Verschiebung des Symposiums unter Umständen ins nächste Jahr mitgeteilt. Bewerbungen zu dem Kunstspektakel sind nach Christian Behringers Angaben bereits eingegangen.