Vor wenigen Wochen fand der Wechsel bei einer Mitgliederversammlung des Bezirks Bonndorf der Landfrauen in Bonndorf statt. Viel Lob und Applaus gab es für die langjährige Bezirksvorsitzende Karola Morath und ihre Stellvertreterin Susanne Schmidt-Barfod, die beide nicht mehr kandidiert hatten. Die Veranstaltung am Samstag richteten die Landfrauen aus Ober- und Untermettingen aus.

In der Steinatalhalle in Untermettingen trafen sich die Mitglieder der 19 Ortsvereine des Bezirks Bonndorf.
In der Steinatalhalle in Untermettingen trafen sich die Mitglieder der 19 Ortsvereine des Bezirks Bonndorf. | Bild: Heidi Rombach

Eine weitere öffentliche Jubiläumsfeier wird am 8. November in Untermettingen stattfinden, wie die neue Bezirksvorsitzende, Alexandra Hainke aus Untermettingen, ankündigte. Am Samstag traf man sich nun zum Landfrauentag des Bezirks, um gleichzeitig auch das Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen der Landfrauen Bezirk Bonndorf zu feiern.

Karola Morath umriss den Werdegang der Landfrauenbewegung. Nach dem Krieg 1948 gründete sich der Deutsche Landfrauenverband. Am 4. Januar 1949 rief der BLHV den Landfrauenverband Südbaden mit der ersten Geschäftsführerin Brigitta Weisse ins Leben, die eigentlich schon 1929 den Auftrag die Landfrauenbewegung aufzubauen, inne hatte. 20 Jahre später leistete sie – mit Unterstützung der Landwirtschaftsschulen – diese wertvolle Aufbauarbeit.

Einen Blick auf die Zukunft gab es bei der Verabschiedung der langjährigen Bezirksvorsitzende Karola Morath und ihrer Stellvertreterin ...
Einen Blick auf die Zukunft gab es bei der Verabschiedung der langjährigen Bezirksvorsitzende Karola Morath und ihrer Stellvertreterin Susanne Schmidt-Barfod. | Bild: Heidi Rombach

Bis zur Gründung des Bezirks Bonndorf am 3. Mai 1950, brauchte es einige Gespräche des Verbands, der Landwirtschaftsschule Stühlingen mit Johanna Bamberg, Maria Menke, Christel Rädle und Johanna Fenn vom Landwirtschaftsamt Waldshut. Die ersten beiden Ortsvereine Untermettingen und Schwaningen gründeten sich im Juli 1950.

Bügermeister danken für Einsatz

Bürgermeister Tobias Gantert (Ühlingen-Birkendorf), der mit Ortsvorsteher Daniel Schliffke (Untermettingen) und dem stellvertretenden Ortsvorsteher Christian Appelhans (Obermettingen) sowie den Amtskollegen Marlon Jost (Bonndorf) und Christian Behringer (Grafenhausen) anwesend war, ging auf aktuelle kommunale Themen ein. Man stehe vor großen Herausforderungen, 100 Vereine, Gruppierungen und Organisationen in der Gemeinde zu stärken. Es sei erstaunlich, wie viele Leute sich ehrenamtlich betätigen. Darunter fallen auch die Landfrauen, denen er für ihren Einsatz dankte. Wichtig sei die gelebte Gemeinschaft, die sehr viel wert sei.

Als Publikumslieblinge entpuppte sich der 2009 gegründete Zirkus Zebrasco, der aus der Zirkus-AG des Klettgau-Gymnasiums Tiengen entstanden war. Beeindruckend und mit viel Applaus belohnt wurden die Darbietungen der Mädchen und des einen Jungen, die Akrobatik, Devilstick, Diabolo, Einrad, Hula-Hoop, Jonglagen (mit Bällen, Ringen, Keulen, Tennisschlägern), Leuchtshow (Diabolos, Poi) und dem Vertikaltuch vorführten.

Die Mädchen und ein Junge vom Zirkus Zebrasco beeindruckten mit ihrem Können.
Die Mädchen und ein Junge vom Zirkus Zebrasco beeindruckten mit ihrem Können. | Bild: Heidi Rombach

Eine emotionale Rede, die bestens bei den Zuhörern ankam, hielt die Präsidentin des Landfrauenverbands Südbaden, Christiane Wangler. „Du bist eine Mutmacherin für alle, bewundernswert und mit Vorbildfunktion“, bescheinigte sie Karola Morath und Susanne Schmidt-Barfod. Bemerkenswert fand sie auch die Neugründung der neuen Ortsgruppe Bettmaringen, als die nächste Generation. „Wir brauchen alle Generationen und ohne Altersdiskriminierung“, sagte sie.

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„Jede Frau braucht die Solidarität unter den Frauen. Frauen in der Politik haben allen Respekt vor mir“, betonte Christiane Wangler. Als Präsidentin habe sie die Möglichkeit, Anliegen an die Politik zu bringen. Ein Augenmerk gilt, „den Griff auf regionale Produkte aus dem Regal zu nehmen“.

Als wichtig erachtete es Präsidentin Christiane Wangler, auf das Projekt „Starke Frauen – starkes Land“ aufmerksam zu machen, welches besonders für Bäuerinnen und Unternehmerinnen im ländlichen Raum zu ökonomischen und sozialen Fragestellungen gedacht ist. Auch die Altersvorsorge für Frauen sei ein brennendes Thema, das nicht auf die lange Bank zu schieben sei. Zentrale Informationen mit anschaulichen Beispielen gäbe es bei einem Online-Seminar am 27. März (9.30 bis 12 Uhr).

Gleichstellungsbeauftragte macht Frauen Mut

Die stellvertretende Vorsitzende des Bezirks Hotzenwald, Christina Müller, sprach im Namen von Landrat Martin Kistler, wie auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Waldshut, Anette Klaas. Diese sprach den Frauen Mut zu, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. „Denn die Landfrauen vor Ort bestimmen das Allgemeinwohl im Ort mit!“ Positiv bewertete sie, dass der Landfrauen-Bezirk Bonndorf seit Jahren mit Netzwerken kooperiere.

Madlen Müller und Melanie Lichtner von der Tagespflege Ühlingen durften den Erlös einer Schätzfrage in Form eines Schecks über 300 Euro entgegennehmen.

Madlen Müller (von links) und Melanie Lichtner von der von der Tagespflege Ühlingen durften aus der Hand von Alexandra Hainke einen ...
Madlen Müller (von links) und Melanie Lichtner von der von der Tagespflege Ühlingen durften aus der Hand von Alexandra Hainke einen Scheck über 300 Euro entgegennehmen. | Bild: Heidi Rombach

Bis zum Schluss der Veranstaltung gab es noch viele Präsente und gute Worte – unter anderem der neuen Bezirksvorsitzenden Alexandra Hainke an die ehemalige Bezirksvorsitzende Karola Morath und die neue Ehrenvorsitzende und ihre ehemalige Stellvertreterin Susanne Schmidt-Barfod als Ehrenmitglied. Sie hatten ihre Ämter 21 Jahre ausgeübt, wofür sie neben einem besonderen Kochbuch der Landfrauen und mit einem Wellness-Wochenende beschenkt wurden.

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