Etwa 250 Menschen haben am 24. Februar an der Friedenskundgebung anlässlich des zweiten Jahrestages des Angriffskrieges Russland auf die Ukraine auf dem Viehmarktplatz in Waldshut teilgenommen. Organisiert wurde dieser Anlass von der Gruppe „Ukrainer am Hochrhein“ rund um Elena Korocencev, die die Eröffnungsrede gehalten hat.
Sie sprach davon, dass die zwei Jahre des Krieges das Leben auch hier in Deutschland wesentlich verändert haben und bat darum, die Ukrainer mit allen Kräften weiterhin zu unterstützen. Dafür wurde eine neue Sammelaktion für Rettungskräfte in der Ukraine gestartet.

Oberbürgermeister Martin Gruner sagte, man sende mit dieser Kundgebung ein „klares Signal“, denn „Krieg ist niemals eine Lösung“. Nach zwei Jahren habe man auch in Waldshut-Tiengen einen Teil dazu beigetragen, den geflüchteten Ukrainern das Leben hier zu vereinfachen.
SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter dankte allen, die sich engagieren und mahnte davor, dass man sich nie an einen Krieg gewöhnen sollte. Sie fand klare Worte und nannte Kremlchef Wladimir Putin auch im Hinblick auf den Tod Alexej Nawalnys „einen Mörder“.
Landtagsabgeordneter Niklas Nüssle (Bündnis 90/Die Grünen) schloss sich der klaren Positionierung an und bezeichnete Putin als „Kriegstreiber“ und die anstehende Präsidentschaftswahl in Russland ein „billiges Schmierentheater“.
Im Anschluss an die politischen Redebeiträge sprach die Ukrainerin Marina Bogdan davon, dass sich das Leben aller Ukrainer in ein Vorher und Nachher gliedere. Sie berichtete von ihrer eigenen Flucht und sagte, die Deutschen „haben ihre Herzen und Haustüren“ für die Ukrainer geöffnet.
Die Ukrainerin Antonina Kardash wies im Anschluss auf die Fotoausstellung hin, die Städte und Gebäude vor und nach dem russischen Angriff zeigte.

Einen Gesangsbeitrag leisteten Olha Razuk und der ukrainische Kinderchor unter der Leitung von Tamila Elksnidt. Das Friedensgebet wurde von Pfarrer Wieland Bopp-Hardwig (evangelische Kirche), Siegfried Rosemann (Baptisten) und dem Ukrainer Bogdan Gnatjuk gehalten.
Nataliia Miroschnichenko leitete eine Gedenkminute für alle Kriegsopfer in der Ukraine an. Sie engagiert sich, weil ihre Familie nach wie vor in der Ukraine lebt und nicht vergessen werden soll. Margarethe Wittmann-Brey, eine deutsche Teilnehmerin, sagte, dass sie den Zweiten Weltkrieg als Kind miterlebt habe und sich daher allgemein gegen Krieg einsetze.