Das Herzkatheterlabor in Waldshut ist das einzige in der Region. Früher mussten Patienten für eine Untersuchung am Herzen nach Bad Krozingen fahren. Insgesamt blicken Glökler und sein Team auf bislang 726 Fälle zurück. „Hierzu zählen vor allem Untersuchungen der Herzkranzgefäße, sogenannte Koronarangiografien. Werden dann Engpässe in den Herzkranzgefäßen festgestellt, können diese in derselben Sitzung bereits behandelt werden“, beschreibt der Kardiologe den Ablauf.

Das könnte Sie auch interessieren

Bei einem hohen Prozentsatz der untersuchten Patienten sei eine behandlungsbedürftige Erkrankung festgestellt worden. Die Durchblutung des Herzmuskels sei bei mehr als 50 Prozent dieser Patienten mittels Gefäßstützen – sogenannter Stents – wiederhergestellt worden. „Darüber hinaus haben wir auch bereits strukturelle Herz-Eingriffe sowie viele Implantationen von Schrittmachern und Defibrillatoren durchgeführt“, erklärt Steffen Glökler.

Hintergrund

Dennoch hatte die Corona-Pandemie Auswirkungen auf den Betrieb des Herzkatheterlabors. Während der bisherigen drei Corona-Wellen sei der Zulauf von Herzpatienten aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus deutlich reduziert gewesen. „Patienten, welche uns von niedergelassenen Kollegen zu der Untersuchung angemeldet wurden, mussten wir aus Kapazitätsgründen teilweise ebenfalls verschieben“, fügt der Mediziner hinzu. Notfälle seien jedoch mittels Herzkatheter behandelt und anschließend intensivmedizinisch überwacht worden.

Aufgebaut hatte das Herzkatheterlabor am Klinikum Hochrhein die Kardiologin Professor Ruth Strasser, die zuvor das Herzzentrum an der Universitätsklinik Dresden geleitet hatte. Glökler stieß Mitte September 2020 als neuer Chefarzt der Inneren Medizin damals noch unter der Leitung der Direktorin Ruth Strasser zum Team. Zuletzt hatte er als Oberarzt am Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen-Schwenningen gearbeitet.

„Da ich nicht nur allgemeiner Kardiologe, sondern auch interventioneller Kardiologe bin, und somit Eingriffe am Herzen mittels Herzkatheter durchführen kann, war das Herzkatheterlabor natürlich schon ausschlaggebend für mein Interesse am Klinikum Hochrhein“, sagt Professor Glökler auf Nachfrage dieser Zeitung und fügt hinzu: „Mir liegen natürlich auch die restlichen Patienten sehr am Herzen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Nach einer mehrmonatigen Phase der Übergabe der kardiologischen Aufgaben habe Ruth Strasser zu Beginn dieses Jahres im gegenseitigen Einvernehmen mit der Geschäftsleitung das Klinikum Hochrhein früher als geplant verlassen. „Meine Aufgabe hier ist abgeschlossen und ich bin stolz darauf, dass Herzkatheterlabor so erfolgreich in Waldshut etabliert zu haben. Nun warten neue Herausforderungen auf mich“, teilte Strasser vor ihrem Weggang mit. Steffen Glökler ist seiner Vorgängerin dankbar für die Vorarbeit: „Wir konnten, basierend auf dieser erfolgreichen Pionierarbeit, unser angebotenes Leistungsspektrum sowie auch die Zahlen der Leistungen weiterentwickeln.“

Der Kardiologe weiter: „Mittlerweile sind wir zu einem hervorragenden und gut aufeinander eingespielten kleinen Team herangewachsen, auf welches wir jetzt schon stolz sein können.“ Glökler lobt in seiner Bilanz auch den „unkomplizierten und vertrauensvollen Austausch mit unseren niedergelassenen Kollegen“.

Das könnte Sie auch interessieren