Die Waldshut-Tiengener haben mit ihrer Abstimmung am Sonntagabend beim ersten Bürgerentscheid in der Geschichte der Doppelstadt deutlich ausgedrückt, dass sie das Waldshuter Freibad behalten wollen. Zwei Drittel der Wähler waren für das Bad, ein Drittel war dagegen, so das Gesamtergebnis. Wo die meisten Freibad-Fans wohnen oder wen die Bad-Diskussion eher kalt gelassen hat, haben wir für Sie in unserer Wahlanalyse zusammengefasst.
- In welchem Wahlbezirk leben die größten Freibad-Fans? In der Waldshuter Schmittenau, also in unmittelbarer Nähe zum Freibad, leben – prozentual zum Ergebnis – dessen meisten Befürwörter. 95 Prozent der 174 Wähler, die im dortigen Kindergarten ihre Stimme abgaben, machten ein Kreuz bei Ja (fürs Bad), fünf Prozent bei Nein (gegen das Bad).
- Wo gab es die größte Ablehnung für den Verein Pro Freibad? Im Rathaus von Krenkingen wollten 92 Prozent der 118 Wähler, dass das Freibad in Waldshut geschlossen wird; nur acht Prozent stimmten für den Erhalt.
- Wie unterscheidet sich generell das Wahlverhalten von Waldshutern und Tiengenern? Es überrascht kaum, dass die meisten Bürger, die das Bad retten wollten, in der Kernstadt von Waldshut leben. 90 Prozent der Wähler stimmten dort in den zwölf Wahllokalen pro Freibad, zehn Prozent dagegen. In ganzen Zahlen ausgedrückt fallen 2367 Ja-Stimmen und 268 Nein-Stimmen auf 2638 Wähler. In der Kernstadt von Tiengen stimmten in den acht Wahllokalen 45 Prozent fürs Waldshuter Bad (680 Ja-Stimmen) und 55 Prozent dagegen (841 Nein-Stimmen). Insgesamt stimmten in Tiengen 1524 Bürger ab.
- Wie stimmten die Bewohner der Ortsteile ab? Ein eindeutiges Votum für das Freibad in Waldshut gab es auch in den Waldshuter Ortsteilen. In Eschbach, Oberalpfen, Waldkirch, Indlekofen und Schmitzingen sprachen sich zusammengerechnet 65 Prozent der Wähler fürs Bad aus (468 Ja-Stimmen) und 35 Prozent dagegen (249 Nein-Stimmen). In den Tiengener Ortsteilen Aichen, Breitenfeld, Detzeln und Krenkingen ist das Verhältnis umgedreht: 21 Prozent stimmten dort fürs Freibad (97 Ja-Stimmen) und 79 Prozent (356 Nein-Stimmen) sind dagegen. In Gurtweil sind 44 Prozent für den Erhalt des Freibads (184 Ja-Stimmen) und 56 Prozent (233 Nein-Stimmen) für die Schließung.
- Welches Fazit lässt sich aus den oben genannten Abstimmungszahlen ziehen? Je weiter weg die Wähler vom Waldshuter Freibad und der Kernstadt Waldshut wohnen, desto geringer fällt der Rückhalt für die Freizeiteinrichtung aus. Der Zuspruch in der Waldshuter Kernstadt ist, wie zu erwarten war, am größten, während das Interesse am Waldshuter Bad in den Tiengener Ortsteilen am schwächsten ist.
- In welchen Wahllokalen gab es die höchste und die niedrigste Wahlbeteiligung? In Aichen beteiligten sich prozentual gesehen die meisten Einwohner am Bürgerentscheid: 61,6 Prozent der Stimmberechtigten gingen dort an die Wahlurne oder stimmten per Briefwahl ab. Die geringste Wahlbeteiligung gab es im Klettgau-Gymnasium Tiengen: Lediglich 17,5 Prozent der Wahlberechtigten gaben dort ihre Stimme ab.