Die historische Eisenbahnbrücke zwischen Waldshut und dem schweizerischen Koblenz bleibt wohl erhalten. Die endgültige Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen, doch das Signal steht aktuell auf grün.

Felix Schreiner zuversichtlich

„Die Sanierung und Ertüchtigung der Brücke rücken in greifbare Nähe“, schreibt dazu der Lauchringer Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner (CDU) in einer Pressemitteilung. Seinen Optimismus zieht er aus einer Antwort des Bundesverkehrsministerium auf eine entsprechende Anfrage.

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Damit scheinen Pläne, die Brücke abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, vom Tisch. Nach Mitteilung von Felix Schreiner plane die Deutsche Bahn inzwischen den Erhalt der im Jahr 1859 gebauten Brücke. Dies, so Schreiner, gehe aus einem Schreiben von Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann an ihn hervor.

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In der Vergangenheit hatte es wiederholt geheißen, die Eisengitter-Konstruktion müsse aufgrund großer Schäden vollständig abgerissen werden. Schreiner: „Die Brücke zwischen Waldshut und Koblenz gilt inzwischen als älteste Eisenbahnbrücke über den Rhein. Mir ist wichtig, dass wir alle Möglichkeiten für eine Sanierung prüfen.“

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In diese Richtung liefen nun auch die Planungen bei der DB Netz AG und den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Laut Auskunft aus dem Bundesverkehrsministerium hätten DB Netze und SBB die Instandhaltung der Brücke „als Vorzugsvariante identifiziert“. Inzwischen sei auch ein Ingenieurbüro damit beauftragt, die notwendigen Maßnahmen an der Brücke zu prüfen.

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Nach Plänen des badischen Brückbaupioniers Robert Gerwig errichtete Konstruktion wurde 2012 in des Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Aber nur zur Hälfte. Die andere Hälfte der Brücke steht im Schweizer Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung. Somit ist sie in beiden Fällen vor baulichen Veränderungen geschützt.

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Felix Schreiner, im Deutschen Bundestag Vorsitzender der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe, sieht die mögliche Brückensanierung auch als gutes Beispiel dafür, dass „deutsche und schweizerische Behörden in frühzeitiger und enger Abstimmung, Infrastruktur erhalten und ausbauen können“.

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Die deutsch-schweizerische Kommission für grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr soll sich im September 2019 genauer mit einer möglichen Sanierung beschäftigen, schreibt Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann an den Lauchringer Bundestagsabgeordneten.

Sanierung oder Abriss von Eisenbahnbrücken

Nicht nur die Eisenbahnbrücke zwischen Waldshut und Koblenz (Schweiz) stand in der jüngsten Vergangenheit im Fokus, sondern auch die historischen Bahnbrücken in Albbruck und Oberlauchringen.

  • Albbruck: Eines der markantesten Bauwerke in Albbruck ist die Eisenbrücke aus dem Jahr 1858 über die Alb. Nachdem bekannt geworden war, dass der Bogenbau abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll, formierte sich eine Bürgerinitiative für den Erhalt. Am Ende vergebens. Die Abrissarbeiten haben inzwischen begonnen. Dies vermochte auch der Petitionsausschuss des Bundestags nicht zu verhindern. Nachdem eine Abordnung des Ausschusses bei einem Vor-Ort-Termin in Albbruck einhellig für den Erhalt der Brücke war und dies auch dem Gesamtausschuss so empfahl, stimmte dieser am Ende aber gegen den Erhalt der Albbrucker Brücke.
  • Oberlauchringen: Auch in Oberlauchringen wird eine historische Bahnbrücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Und das, obwohl die Brücke über die Wutach in Oberlauchringen unter Denkmalschutz steht. Das Bauwerk aus dem Jahr 1862 wird durch einen Neubau, der den angrenzenden Wohngebieten mehr Lärmschutz bieten soll, ersetzt.
Kai Oldenburg