Rund zwei Jahre hat der Verein Pro Freibad für den Erhalt des Waldshuter Freibads gekämpft, am Sonntagabend war er dann am Ziel: In einer Wahlparty auf dem Freigelände des Café „Stellwerk“ konnten die Mitglieder und Unterstützer des Vereins einen großen Wahlsieg feiern: 5103 Waldshut-Tiengener hatten sich beim Bürgerentscheid für die Sanierung des Freibads Waldshut ausgesprochen, 2499 dagegen.
41 Prozent der knapp 18 500 Wahlberechtigten hatten ihre Stimme abgegeben. Damit ist der Beschluss der Stadtverwaltung, das Bad zu schließen, hinfällig. Entsprechend ausgelassen fiel die Wahlparty aus, bei der die Waldshuter Guggenmusik Waldstadtfäger Revival lautstark mitmischte.
Bevor das Wahlergebnis feststand, war die Anspannung spürbar. Auch wenn die Zuversicht groß war, siegessicher fühlte sich wohl kaum einer. Spannung lag in der Luft, als eine große Tafel mit einer Liste der 31 Wahl- und vier Briefwahlbezirke erstmals zum Einsatz kam.

Rund 15 Minuten nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr trug Gunhild Unterstab erste Ergebnisse in die Tafel ein. Christiane Maier, Vorsitzende Pro Freibad, bekam sie übers Handy aus den einzelnen Wahllokalen mitgeteilt. Gegen 18.45 Uhr konnte sie das klare Votum der Waldshut-Tiengener für das Waldshuter Freibad verkünden.

Während die Menschen jubelten und teilweise blaue Pro-Freibad-Fähnlein schwenkten, wischte sich Christiane Maier verstohlen ein paar Tränen aus den Augen.
Unzählige Male wurde sie an diesem Abend umarmt. Ihr Stellvertreter Thomas Scheibel stieß erst später zu der Wahlparty, weil er bei einem Konzert in der Liebfrauenkirche mitgewirkt hatte. Beide bekamen von Christine Heitzmann (Vorstandsmitglied Pro Freibad) eine große Tafel „Merci“ geschenkt.
Arbeit schweißt zusammen
Neben Erleichterung und Freude, das erklärte Ziel mit großer Mehrheit erreicht zu haben, war bei der Wahlparty auch eine große Verbundenheit der Anwesenden zu spüren. Sie hatten gemeinsam lange für eine Sache gekämpft und gewonnen, das hat sie zusammengeschweißt.
Bürgermeister Joachim Baumert war zu der Wahlparty gekommen. Er nannte den Ausgang des Bürgerentscheids eine demokratische Entscheidung. Wie es jetzt für den Verein Pro Freibad weitergeht? „Wenn der Gemeinderat mit uns arbeiten will, machen wir mit“, so Christiane Maier.