Rheinischer Sauerbraten, Thüringer Klöße, Kieler Sprotten und Berliner Weiße: In Deutschland gibt es zahlreiche Gerichte und Getränke, die nach Regionen oder Städten benannt sind. Waldshut ist bislang nicht auf diese Weise kulinarisch in Erscheinung getreten. Zumindest bis vor Kurzem nicht.
Denn zwei Bewohner dieser Stadt haben mit Blick auf die Chilbi, die an diesem Wochenende in abgespeckter Form gefeiert wird, ein Waldshuter Gulasch gekocht. Ursprünglich in Ungarn beheimatet, wird das deftige Fleischragout traditionell beim Gulaschessen der Junggesellen am Chilbi-Montag serviert.
Da das gesellige Beisammensein wie auch der Heimatabend, der Festumzug und der Rummel auch dieses Jahr leider wieder der Pandemie zum Opfer fallen, haben die Hobbyköche kurzerhand das Chilbi-Gulaschessen von der Stadtscheuer an den Küchentisch verlegt.
Passend zum Heimatfest und der Sage vom Waldshuter Chilbibock landete dabei zwar kein Schafsbock, aber immerhin Lammfleisch auf dem Teller. Um dem Gericht eine zusätzliche lokalkoloritische Note zu verleihen, wurde dazu ein Aperitif aus den Waldshuter Stadtfarben Blau, Weiß und Rot kredenzt: Blue Curaçao, Kirschwasser und Erdbeersirup.
Zusammengemixt und mit Sekt aufgegossen, verwandelte sich das Getränk in einen dunkelgrünen Cocktail mit – zugegeben – gewöhnungsbedürftigem Geschmack. Viel besser zum Essen mundet aber sowieso das Bier, das hoffentlich 2022 wieder zum gewohnten Gulaschessen der Waldshuter Junggesellen serviert wird.