Bei den Kommunalwahlen am Sonntag, 9. Juni, bestimmen die Wahlberechtigten die Zusammensetzung der Gemeinderäte und Ortschaftsräte in den 1101 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs. So auch in Waldshut-Tiengen. Projekte gibt es in der Doppelstadt reichlich. Sie reichen von grundlegenden Maßnahmen wie Feld- und Forstwegesanierung bist hin zu Großprojekten wie der Neubau der Grund- und Werkrealschule in Gurtweil.
Welche der Ortsvorsteher der zehn Ortsteile treten bei den Kommunalwahlen erneut an und was steht im Fall einer Wiederwahl auf der Agenda?
Aichen
Christian Maier wird auch für die nächste Wahlperiode als Ortsvorsteher bereitstehen und sich wieder zur Wahl aufstellen. „Als erstes muss ich wieder in den Ortschaftsrat kommen und dann muss mich dieser auch noch als Ortsvorsteher wollen“, betont er auf Nachfrage. Er habe da aber generell wenig Bedenken: „Ich würde das Amt auch gerne wieder annehmen.“

Die wichtigste Aufgabe wird laut Christian Maier gleich zu Beginn der neuen Periode die Fertigstellung der Schulhofsanierung sein. „Das ist auf Sommer 2024, also gleich nach den Wahlen, geplant.“
Detzeln
„Nach zehn Jahren ist es in Ordnung, denke ich, den Stab weiterzureichen“, erklärt Detzelns Ortsvorsteherin Esther Koch, die am 9. Juni nicht erneut antreten wird. „Definitiv werde ich meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin bei Fragen zur Verfügung stehen, und wir werden sicher eine Art Übergabe-Phase haben.“
„Meine Pläne für die Zukunft beinhalten eine ganze Menge von dem, was gerade in den letzten fünf Jahren liegen geblieben ist oder zumindest vernachlässigt wurde.“ Privat möchte die 53-Jährige nach der Wahl einen stärkeren Fokus auf ihre Gesundheit legen, um „in ruhigere Fahrwasser zu kommen“.
Koch freut sich darauf, mit ungeteilter Aufmerksamkeit für die Familie da sein zu, denn „es kam des Öfteren vor, dass man sich vor lauter Terminen und Anliegendem schon selber nicht mehr denken hören konnte“, so die Ortsvorsteherin. „Außerdem würde mein Mann sich sicher freuen, wenn ich ihn ein bisschen mehr bei der Gartenarbeit unterstütze“, fügt sie schmunzelnd hinzu.
Und dann ist da noch die Forschungsarbeit über die Detzelner Geschichte, deren Fertigstellung Koch nach eigenen Angaben „sehr am Herzen liegt“. Außerdem sind mittlerweile zwei weitere Romane der Hobby-Autorin in Arbeit, die jeder für sich seine eigene Zeit in Anspruch nehmen würden.

Besondere Zeit möchte sie sich auch für ihren Hund nehmen, der dieses Jahr elf Jahre alt wird, und man weiß nie, wie lange sie bei einem bleiben. Und auch weiterbilden würde sich die Detzelnerin gerne. Sie verweist auf eine Sprach-App, um ihre Schottisch-Gälisch-Kenntnisse zu erweitern.
Eschbach
Matthias Schupp stellt klar, dass er erneut bei den Kommunalwahlen antreten wird: „Ja, ich werde bei den Ortschaftsratswahlen wieder antreten und stehe für das Amt des Ortsvorstehers zur Verfügung“, lässt Schupp schriftlich mitteilen.
Zu den geplanten Projekten, die in Eschbach anstehen, erklärt der Ortsvorsteher: „Wir haben drei größerer Projekte bei uns in Eschbach angestoßen, die Innensanierung der Gemeindehalle, den Erlebnisweg um Eschbach und mittelfristig die Erweiterung der Gemeindehalle. Diese gilt es weiter voran zu treiben und auch in die Umsetzung zu kommen. Dazu wollen wir generell versuchen wie gehabt die Vereine zu unterstützen, weil sich maßgeblich für die Lebensqualität im Dorf wichtig sind.“

Gurtweil
Auch Claudio Helling wird bei der Kommunalwahl 2024 erneut für einen Sitz im Ortschaftsrat Gurtweil antreten und im Falle einer Wahl anbieten, für eine zweite Amtszeit als Ortsvorsteher zur Verfügung zu stehen.
„In den kommenden fünf Jahren wird Gurtweil sich voraussichtlich nach wie vor insbesondere mit den Themen Verkehr und dem Umbau der Umspannwerke sowie der Planung der Stromtrassen beschäftigen müssen“, erklärt Helling.

Zwei Themen stünden dabei laut Ortsvorsteher besonders im Vordergrund: Zum einen sei eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger über die Tiengener Straße im Bereich „Bruckhaus“ vor dem Hintergrund der fortschreitenden Bebauung im Baugebiet „Bodenacker“ geplant. Auch die Entwicklung rund um den Erweiterungsbau der Grund- und Werkrealschule wird laut Helling wichtig sein.
„Erfahrungsgemäß wird der Ortschaftsrat im Laufe einer Legislaturperiode sodann noch mit zahlreichen größeren und kleineren Überraschungen, Problemen und Anlässen konfrontiert sein.“
Indlekofen
Ortsvorsteher Stefan Senn erklärt, das sich der gesamte Ortschaftsrat wieder zur Wahl aufstellen wird, „bei einem positiven Ausgang werde ich dann auch wieder für das Amt des Ortsvorstehers kandidieren“.
Als wichtigste Aufgaben in Indlekofen sieht der Ortsvorsteher den Ausbau der Feldwege und die Sanierung der städtischen Gebäude in Indlekofen. Auch die Umsetzung möglicher Maßnahmen zur Geschwindigkeitsregulierung auf der Ortsdurchfahrt in Indlekofen steht auf der Agenda. „Für diese Realisierung ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Waldshut-Tiengen und dem Kreis eine wichtige Voraussetzung“, so Stefan Senn.

Krenkingen
Krenkingens Ortsvorsteher Frank Kaiser zieht sich nach 20 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück und wird bei den anstehenden Kommunalwahlen am 9. Juni nicht mehr für ein Amt zur Verfügung stehen. Dies gab er bei der Bürgerversammlung im Januar bekannt.
„Ich war fünf Jahre im Ortschaftsrat und danach 20 Jahre als Ortsvorsteher für die Allgemeinheit tätig, nun möchte ich diese Zeit für meine Familie und mich einsetzen“, erklärt Kaiser auf Nachfrage.
Hier würden noch noch einige private Ziele auf dem Programm stehen, „und natürlich bin ich als Projekt- und Bauleiter in einem 100-Prozent-Job tätig“. Diesen möchte Kaiser nach eigenen Angaben noch ein paar Jahre mit vollem Einsatz ausüben.

Oberalpfen
In Oberalpfen steht Armin Arzner ebenfalls zur möglichen Wiederwahl als Ortsvorstehers parat. Wichtige Themen gäbe es auf Nachfrage es wohl einige:
So ist im Dorf seit einigen Monaten die Erweiterung eines Baugebietes geplant. „Dieses möchte ich mit dem neuen Ortschaftsrat mitgestalten und auch bei der späteren Vergabe der Bauplätze möchte ich mich mit einbringen.“

Arzner bekräftigt, dass die städtischen Gebäude im Ort gut gepflegt seien, trotzdem gäbe es auch hier immer wieder Arbeiten, welche koordiniert werden müssen. „Für die nächsten fünf Jahre steht unter anderem eine Hallenbodensanierung an.“ Außerdem solle an der Fassade am Rathaus ein kleiner Balkon angebracht werden.
Auch benötige das Zusammenspiel der Vereine und das Leben in der Dorfgemeinschaft immer wieder Impulse. „Hier sehe ich den Ortsvorsteher ebenfalls in der Pflicht.“
Als letzten Punkt nennt der Ortsvorsteher den Vorsitz des Ortschaftsrates. Hier würde es wieder Aufgabe sein, wichtige Themen und Projekte für die Sitzungen vorzubereiten, um diese dann der Öffentlichkeit zu präsentieren, erklärt Arzner.
Schmitzingen
„Ich werde mich noch einmal zur Wahl stellen“, lässt Lorenz Eschbach schriftlich mitteilen. Zu den wichtigen Themen, die in Schmitzingen anstehen, zählt der Ortsvorsteher kurz und prägnant die Sanierungsmaßnahme am Geräteschuppen sowie der Feldwegeerhalt.

Anmerkung: Bei Redaktionsschluss lagen nicht alle Antworten der angeschriebenen Ortsvorsteher vor.