Das Freibad in Waldshut feierte am Samstag nach einer gut einjährigen Sanierungszeit seine Wiedereröffnung.
Was sofort aufgefallen ist
Der Eröffnungstag sollte allen Interessierten die Möglichkeit bieten, sich selbst ein Bild von den Sanierungen mit einem Auftragsvolumen von 3,9 Millionen Euro zu machen (die Stadt erhielt Fördermittel in Höhe von 1,8 Millionen Euro). Der Eintritt war gratis, ebenso wie eine Kugel Eis.

Kindern wurde an vier Stationen, organisiert vom Werbe- und Förderungskreis Waldshut, dem Schwimmclub Neptun, der DLRG Waldshut und dem Verein Pro Freibad Waldshut Spielmöglichkeiten geboten.
Wer alle vier Stationen besucht hatte, durfte sich über einen Gutschein für einen Gratis-Eintritt für die ganze Familie freuen und nahm zudem an einer Verlosung teil, für eine Saison-Jahreskarte.

Neben der neuen Hauptattraktion, der Wellenrutsche, bemerkten Kenner des Freibades, dass sich die Wassertemperatur dank der neu installierten Solaranlage deutlich verbessert hatte.
Auch wurde immer wieder das offene Konzept und die damit verbundene Übersichtlichkeit des Anlage gelobt.
Die Redner
Einen kleinen Rückblick auf die Meilensteine des Projekts gab Oberbürgermeister Philipp Frank während seiner Begrüßungsrede. Er betonte, dass die Entscheidung für das Freibad ein „Akt direkter Demokratie“ gewesen sei. „Ohne den Einsatz der Bürgerinitiative gäbe es das Freibad heute nicht“, sagte er.
Geprägt von Engagement und Demokratie sei das Freibad Waldshut, fand die parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) und resümierte: „ Die Förderung war ein wichtiges Signal.“
Das Freibad würde zeigen, „ was man gemeinsam bewegen kann“ lobte der Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner (CDU) und wünschte für den Ort der Begegnung nur das Beste.
Die Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller (CDU) freute sich ebenfalls über die Möglichkeiten, die durch die Förderung entstanden sind. „Wie wichtig das ist, sehen wir heute auch an den vielen Kindern, die dabei sind.“
„Gemeinsam bewegen wir was“: Das war nicht nur das Stichwort der Rede von Christiane Maier, Vorsitzende des Vereins Pro Freibad Waldshut, sondern auch der neue Slogan des Vereins. Vorgeschlagen von Monika Kaiser wird dieser zukünftig den bisherigen Wahlspruch „Rettet unser Waldshuter Freibad“ ablösen.

Die Überraschung des Tages
Das Engagement von Christiane Maier als Vorsitzende des Vereins Pro Freibad Waldshut wurde über die Grenzen des Landkreises bis nach Stuttgart getragen. Denn Christiane Maier soll aufgrund ihres Engagements mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet werden.
Überrascht und überwältigt äußerte die Geehrte, sie wolle die Nadel für alle Mitglieder des Vereins, Bürgerinnen und Bürger, sowie Unterstützer tragen. „Ich bin nur voraus gegangen“ resümierte Christiane Maier, dass dieses Ergebnis nur gemeinsam mit allen Beteiligten zu erreichen war.
Ab jetzt steht der Spaß im Vordergrund
Nachdem das Band für die neue Wellenrutsche durchgeschnitten war, gab es kein Halten mehr für die jungen Besucher des Freibades.
Große Begeisterung fand auch das Staffel-Schwimmen, an dem unter anderem auch Philipp Frank, Siegfried Pflüger und Christiane Maier teilnahmen.
Bis zum Ende der Saison werden die Besucherinnen und Besucher viele schöne Stunden in dem nahezu neuen Freibad verbringen. Dann folgt im Herbst der letzte Bauabschnitt, mit der Sanierung der Umkleidekabinen und sanitären Anlagen.
Und was sagen die Besucher?



Ein kleiner Rückblick
Es ist erst fünf Jahre her, dass aufgrund des schlechten technischen Zustand des Bades die Schließung beschlossen wurde. Diese Entscheidung trug ein Großteil der Bevölkerung nicht mit. Am 21. Oktober 2018 stimmten 5104 Bürgerinnen und Bürger von Waldshut-Tiengen für den Erhalt des Bades im Rahmen eines Bürgerentscheids. Kaum ein Projekt in der Kreisstadt hat wohl so viele Emotionen, so viel Tatendrang und die Möglichkeiten der Demokratie erlebt.