Am Samstag gab es ein weiteres Konzert im Rahmen des 19. World-Town-Festivals 2025. Kulturamtsleiterin Kerstin Simon konnte Salvador Sobral aus Portugal begrüßen, einen Weltmusiker „par excelence“, ein Top-Act. Sein Repertoire passt zum Festival. „Neben der Schmuse-Ballade hat er auch rockige und jazzige Elemente und spielt auch Pop und Bossanova.“
Langsam taucht er auf dem Parkett auf
Gleich zu Beginn überraschte Sobral, denn die Band spielte und er als Sänger tauchte langsam aufs Parkett auf, erst jetzt entdeckten ihn die Zuschauer in den eigenen Reihen. Doch dann legte die Band los. Der Pop-Song brachte die Stadthalle in Waldshut zum Beben. Klavier, Saxophon, Kontrabass, Schlagzeug und E-Gitarre machten den vollen Sound aus und dazu kam die unvergleichliche Stimme des Künstlers.
Mit Leichtigkeit präsentiert er seine Stücke
Dabei sang er nicht nur – er schreit, er rappt, er growlt, er summt, flüstert und haucht. Seine Stücke präsentierte er in einer Leichtigkeit nicht nur mit seiner warmen, weichen Stimme, sondern er untermalte seine Texte mit Gestik und Dynamik des ganzen Körpers. Einfach nur beeindruckend.

So singt er ein fröhliches Lied über einen kleinen Vogel, nur von der Ukulele begleitet. So schenkt er dem Publikum Rhythmen, Groove und Melodien.
Einer der Bekanntesten in der portugiesischen Szene
Sein jüngstes Album „Timbre“, das seine unvergleichliche Stimme auszeichnet, hat Publikum und Kritik gleichermaßen überzeugt und Sobral als einen der bekanntesten Interpreten der portugiesischen Musikszene bestätigt. Trotz einer gesundheitlichen Pause, in der er sich unter anderem einer Herztransplantation unterziehen musste, veröffentlichte der 35-Jährige insgesamt sechs Alben und spielte seit seinem Erdrutschsieg 2017 beim ESC bereits in unzähligen Städten auf der ganzen Welt wie in Rio de Janeiro, Tokio oder Madrid.
Der geborene Performer ist anders als viele Musiker – er gibt sich stets fröhlich, humorvoll, poetisch, lyrisch. Alle Zuhörer waren überrascht, wie er sich am Klavier begleitete und auf Deutsch „Küssen verboten“ und den Max Raabe Klassiker „Kein Schwein ruft mich an“ sang, vom Original nur schwer zu unterscheiden.
Die etwa 110 Zuschauer haben ein abwechslungsreiches Musikerlebnis genossen. Ein junger Festivalbesucher brachte es auf den Punkt: „Man erlebt Perlen, die man sonst nicht erleben würde.“
Speziell war der Abgang der Band. Wie zu Beginn gingen er und seine fünf hervorragenden Musiker singend aus dem Saal; kein Schlussapplaus, keine Zugabe, einfach Ende. Das passte durchaus zum Charakter des Konzerts.