Der Theaterverein Zeitschleuse lud am Samstag in den Klostergarten Riedern am Wald ein, um den Segen der Kirche erteilt zu bekommen. Dank der Unterstützung der Firma Holzbau Bruno Kaiser aus Bernau gibt es neue Kulissenelemente. Die Aufführungen im Freilichttheater sind vom 25. Juli an.

Über das Leben von Heinrich Ernst Kromer
Das neue Stück der Theatergemeinschaft durch die Autorinnen Erika Buhr und Corinna Vogt lockte von fern und nah viele Besucher in den Klostergarten. Unter der Regie von Corinna Vogt durften sie einen Ausschnitt der „Schwarzen Rose“ hautnah erleben. Alleine 50 Kinder und Jugendliche samt einem verkleinerten Ensemble von normalerweise über 100 Leuten machten Appetit, vom 25. Juli an über das Leben von Heinrich Ernst Kromer mehr zu erfahren, der sich im Kampf gegen Windmühlen fühlte.
Pater Christoph erinnerte daran, dass „Die Schwarze Rose“ 68 Lebensjahre – von 1880 bis 1948 – in 24 Bildern mit Rückblenden bis in das Jahr 1829 spiegelt und zurück. „Jede Szene ist aber auch ein Kapitel unseres eigenen Lebens zwischen Freude und Hoffnung, Schmerz und Verzweiflung.“

Spiegel einer komplexen Krisen- und Kriegszeit
Die Aufführung dieses Stücks finde in einer komplexen Krisen- und Kriegszeit in Europa und weltweit statt: Seien es wirtschaftliche und soziale Krisen, die Krise einer gespaltenen Gesellschaft und der menschlichen Seele, eine Sinnkrise mit der Frage, wer sind wir? Wer bin ich? Papst Franziskus habe in einer Ansprache an Künstler im Februar dieses Jahres die Frage gestellt: Sind wir Pilger oder Umherirrende? Haben wir ein Ziel vor Augen oder schweifen wir ziellos umher? Die Künstler sind diejenigen, die die Aufgabe haben, der Menschheit zu helfen, nicht die Richtung, nicht den Horizont der Hoffnung zu verlieren, erläuterte Pater Christoph.

Holzbau Bruno Kaiser leistet ganze Arbeit
Von Holzbau Bruno Kaiser aus Bernau waren Helmut Böhler, Stefan Spitz und Herbert Duttlinger bei der Segnung zugegen. Helmut Böhler gestand, dass die Kulisse wiederum eine Herausforderung für das Holzbau-Unternehmen war. Nach wie vor unterstütze man den Theaterverein, indem die Arbeiten als Spende erfolgen. „Wir brennen darauf, was die Theatergruppe aufführt – und das in Mundart. Das ist unsere Kultur, das sind unsere Wurzeln.“

Erzbischof Georg Gänswein ist Schirmherr
S.E. Erzbischof Dr. Georg Gänswein, Apostolischer Nuntius von Litauen, Lettland und Estland, Sohn der Gemeinde Riedern am Wald (und Ehrenbürger der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf) hat sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Regisseurin Corinna Vogt: „In unserem aktuellen Freilichttheater ‚Die Schwarze Rose‘ erstreckt sich die Handlung über den Zeitraum von 1880 bis 1948. Auch der Zweite Weltkrieg wird thematisiert, in einer Szene taucht die Mutter unseres heutigen Schirmherrn als 14-jähriges Mädchen auf: Gertrud Gromann (1931–2009).“
Diese Rolle wird von Evangeline Böhler aus Berau verkörpert. Es sei berührend und schön, dass sich in dem Stück solche Verbindungen zur Gegenwart zeigen und sogar die Mutter unseres Schirmherrn Teil der erzählten Geschichte sei.

„Viele unserer Mitwirkenden schlüpfen zudem in die Figuren ihrer eigenen Großeltern oder Urgroßeltern. Diese Nähe zur eigenen Familiengeschichte verleiht dem Spiel eine besondere Magie und ist für alle Beteiligten eine große Ehre“, wies am Samstag Corinna Vogt hin. Zum Rahmenprogramm gehörten an diesem Tag Kinderschminken und die Möglichkeit, sich in einem Kostüm fotografieren zu lassen. Tickets über: www.zeitschleuse.com