Auf beachtliches Bürgerinteresse stieß die jüngste Sitzung des Ortschaftsrates. Dabei sorgte das Thema „Verlagerung der Umspannwerke“ für einigen Gesprächsstoff und den Äußerungen von einzelnen Ratsmitgliedern und Bürgern war zu entnehmen, dass man sich „erst am Anfang im Kampf etwas zu erreichen“ sehe. Mit den Worten „Ich finde es gut, dass die Bürger langsam wach werden“, brachte Engelbert Maier seine Meinung zum Ausdruck.
Vor Jahrzehnten habe man in Gurtweil bei der Standortfrage für das Gurtweiler Umspannwerk Fehler gemacht, erklärte Dieter Hauser und sagte: „Die Stimme Gurtweils muss gehört werden!“ Eine Bürgerbeteiligung sei zugelassen, sobald es um die konkrete Planung geht, ließ Ortsvorsteher Helling wissen und er wies auf die nächste Sitzung am 16. Juni hin, zu der auch zwei Vertreter der Netzbetreiber kommen werden. Nach aktuellem Stand ist die in Gurtweil gewünschte Alternativlösung, die Umspannwerke auf den Hungerberg zu verlagern, vom Tisch. Die beiden Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW haben dieser Variante eine Absage erteilt.
Sehr kritisch bewertete das Ratsgremium auch die Bausache in der Schlüchttalstraße zum Abbruch eines Bauernhauses und zum Neubau von 17 Wohneinheiten. Die Gebäudehöhe und die dichte Bebauung, sowie die verkehrsmäßige Erschließung gefiel den Ratsmitgliedern überhaupt nicht. Die kritischen Punkte der Bewertung des Bauvorhabens wird die Ortschaftsverwaltung nun an das städtische Baurechtsamt weiterleiten.

Bürgerversammlung verschoben
Schnell einig waren sich die Räte darin, dass die für Juni geplante Bürgerversammlung erneut verschoben werden muss. Die Geschehnisse der ortspolitischen Jahre 2020 und 2021 sollen jetzt in einem Aufwasch in der regulären Bürgerversammlung im Januar 2022 zur Rechenschaft gebracht werden.
2022 Jahr der Feiern
Mit Ausblick auf das nächste Kalenderjahr zeigte Ortsvorsteher Helling auf, dass 2022 mehrere Feierlichkeiten anstünden. Der Männerchor feiert seinen 100. Geburtstag, der Musikverein den 150., die Schule plant das alle vier Jahre stattfindende Schulfest und die Kirchengemeinde wird die verschobenen Dankfeierlichkeiten anlässlich der Seligsprechung von Pater Jordan nachholen. Um diese Festivitäten besser koordinieren zu können, wird nun ein Organisationsteam aus Vertretern des Ortschaftsrates und der betroffenen Festveranstalter gegründet. „Wir werden aus dem Feiern kaum rauskommen“, sagte Helling. Nachdem vom Gemeinderat der Planauftrag für die Schulerweiterung erteilt wurde, will sich auch der Ortschaftsrat vor allem bei der Gestaltung und Nutzung der Außenanlagen zu Wort melden. „Wir werden uns da einbringen, dass für den Ort was Gutes rauskommt,“ betonte der Ortsvorsteher.
Brücken im Blick
Die Gurtweiler Brücken bereiten dem Ortschaftsrat erneut Kopfzerbrechen. Nachdem jetzt noch die wohl unter Denkmalschutz stehende Bahnbrücke für den motorisierten Verkehr gesperrt wurde (wir berichteten), kamen Überlegungen zur Schlüchtbrücke in der Pater-Jordan-Straße auf, diese doch wenigstens bis zum Rückbau auch für Fußgänger und Radfahrer freizugeben. Schließlich gab Claudio Helling noch bekannt, dass die Fertigstellung der Schlüchtrenaturierung ab 1. Juni 2021 erfolgen soll.