Mit viel Getöse und munteren Sprüchen starten die Narren in Waldshut und Tiengen am dritten Faißen normalerweise in die heiße Phase der närrischen Tage. Normalerweise. Doch dieses Mal ist alles anders oder besser gesagt alles etwas ruhiger.

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Die Narro-Zunft Waldshut verzichtet ganz auf das kollektive Wecken in Nachthemd und mit Gelte ab 5 Uhr in der Früh. Ein wenig anders sieht es in Tiengen aus.

Der Weihnachtsbaum beim Löwendenkmal in Tiengen wurde mit wenigen Handgriffen zum Narrenbaum.
Der Weihnachtsbaum beim Löwendenkmal in Tiengen wurde mit wenigen Handgriffen zum Narrenbaum. | Bild: privat, Narrenzunft Tiengen

Auch dort bleibt am Donnerstag das traditionelle Wecken mit Zunftmitgliedern und einer großen Kinderschar aus, aber die Narren wollen dennoch – coronakonform – laut sein: „Wir werden alle um sechs Uhr die Fenster aufmachen und alle Narren und solche, die es noch werden wollen, machen Krach“, sagt Maximilian Reich gegenüber dieser Zeitung. Zum Lärmen eignen sich Kochdeckel, Töpfe und einiges mehr aus der Küche.

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Narro-Zunftmeister Stephan Vatter kann die klare Ansage aus dem Rathaus nachvollziehen und sagt: „Ich kann die Entscheidung verstehen und kann sie guten Gewissens mittragen – auch wenn es mir wehtut.“ Zudem habe er inzwischen positive Rückmeldungen von etlichen Zunftmitgliedern erhalten.

Das sagen Polizei und Stadt

Der Tenor sei stets der gleiche: Es sei traurig, dass das Wecken ausfällt, aber es sei gleichwohl nachvollziehbar. Beide Zünfte wollen mit dem Verzicht mit gutem Beispiel voran gehen.

Auch wenn die Gelten in Waldshut am frühen Donnerstagmorgen stumm bleiben werden, werden die Narren dennoch in Erscheinung treten – allerdings lediglich im Internet. So wurde auf Wunsch eines Lehrers eine virtuelle Schulbefreiung auf Video gefilmt und am Donnerstagabend findet ein virtuelles Heringsessen statt.

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