So langsam kommt nun doch etwas EM-Schwung in die Stadt. Nach dem Zittersieg der Italiener in der Partie gegen Österreich formierte sich Samstagnacht der erste Waldshuter Autokorso dieses Turniers, der diesen Namen einigermaßen verdient hat. Nach dem gewohnten Muster, das man schon von früheren internationalen Fußballmeisterschaften her kennt, bogen die Fans der Squadra Azzurra mit immerhin etwa einem halben Dutzend Wagen von der B 34 in die Waldtorstraße ein, um hupend, jubelnd und fahnenschwingend Runden durch die Innenstadt zu drehen.
Mit Spannung darf man nun dem Freitag entgegenblicken, wenn die mediterranen Kicker um 21 Uhr im Viertelfinale auf Belgien treffen. Die Messlatte ist gelegt – im Fall eines La-Nazionale-Siegs bekommt das Publikum nach dem ausbaufähigen Probelauf vom vergangenen Wochenende gewiss einen etwas stärkeren Konvoi zu sehen und zu hören. Natürlich kann am Ende nur einer gewinnen. Allerdings halten sich flexible Fans mehrere Optionen offen – erst recht, wenn sie sich von ihrer Herkunft nach nicht nur einer einzigen Nation verbunden fühlen. Immer wieder zu sehen, beispielsweise vor einem Haus in Tiengen, sind dementsprechend Autos mit zwei verschiedenen Fähnchen auf dem Dach – in diesem Fall die grün-weiß-rote Trikolore und das schwarz-rot-goldene Banner. Und falls es am Ende für keine der beiden Mannschaften reicht, könnte man ja alternativ auch mal mit der Regenbogenfahne durch die Stadt kurven.