Das schöne Leben zelebrieren und hochwertigen Genuss in angenehmem Ambiente präsentieren. Das ist Zielsetzung der neuen Genussmesse „Gaumenfreude“ in der Tiengener Stadthalle, mit der die Messeexpertin Regina Rieger diesen Herbst erstmals neue Akzente am Hochrhein setzen will. Vom Gemeinderat erhält sie dafür breite Rückendeckung – doch nicht alle können mit dem Vorhaben etwas anfangen.
Was ist genau geplant?
Konkret sei die Genussmesse als Ergänzung zur alle zwei Jahre stattfindenden Messe am Hochrhein konzipiert, wie die Organisatorin darstellt. Sie soll jeweils in den Jahren zwischen der großen Messe stattfinden: „Es ist ein Gemeinschaftswerk mit verschiedenen Ausstellern, um die Wartezeit bis zur nächsten großen Messe zu verkürzen.“
Hochwertige kulinarische Spezialitäten, Gewürze, Leckereien und Weine, vorzugsweise aus der Region, dazu reichlich Gelegenheit zum Probieren, Entdecken und Kaufen. Das ist im Grunde die Zielsetzung der Veranstaltung, die vom 3. bis 5. Oktober 2025 in der Stadthalle in Tiengen und deren Außenbereich über die Bühne gehen soll. Geselligkeit und Unterhaltung sollen weitere wichtige Elemente sein.
Was erwartet die Besucher?
Mit 60 bis 80 Ausstellern soll die „Gaumenfreude“ deutlich kleiner ausfallen als die Messe am Hochrhein, erklärt Rieger. Dies biete aber bessere Möglichkeiten zur Präsentation: „Der Aufbau in der Halle soll einem mediterranen Markt ähneln“, schildert sie ihre Vorstellungen.
Groß sei auch die Hoffnung auf einen milden Herbst, der es ermögliche, einzelne Programmpunkte im Freien zu veranstalten.
Wie bewertet der Gemeinderat die Idee?
Der Gemeinderat stimmte den Plänen zwar mit großer Mehrheit zu. „Das ist eine gute Ergänzung zur Hochrhein-Messe“, konstatierte Philipp Studinger (CDU). Auch Oberbürgermeister Martin Gruner zeigte sich überzeugt: „Das ist die Chance, ein weiteres Event im Herbst zu etablieren.“ Er riet dazu, „jetzt einfach mal auszuprobieren und gegebenenfalls nachzuschärfen“.
Harald Würtenberger (FW) blieb derweil skeptisch: „Die Idee ist gut, aber das Datum ist falsch für eine Genussmesse.“ Winzer seien Anfang in der Regel noch mit der Lese beschäftigt, zudem sei es einfach zu kalt, um abends im Freien etwas veranstalten zu wollen, sagte er.
Der Idee Claudia Linkes (Grüne), die Veranstaltung in die Innenstadt zu verlegen, erteilte Rieger derweil ebenso eine Absage wie dem Vorschlag von Oberbürgermeister Martin Gruner, die örtliche Gastronomie ins Programm zu integrieren.
„Eine solche Veranstaltung komplett im Freien abzuhalten, ist aufgrund der angebotenen Produkte nicht möglich“, so Regina Rieger. Bei der Gastronomie bezweifelte sie, dass die Unternehmen aufgrund personeller Engpässe drei Tage „auf zwei Hochzeiten tanzen können“ – also den Betrieb in der Gaststätte und auf der Messe am Laufen halten könnten.