Jochen Seipp

Die Hochrhein-Region vom Drei-Länder-Dreieck in Basel über die Aare-Mündung in Waldshut-Tiengen bis nach Konstanz am Bodensee ist einzigartig. Die Region lebt und wird durch die einzig verbliebene deutsche EU-Außengrenze belebt. Trotz dieser politischen Barriere sprechen wir den ursprünglich gleichen Sprachdialekt des Alemannischen. Man versteht sich.

Und genau das brauchen wir als Nachbarn im Herzen von Europa und der Welt, auch als Vorbild für viele andere Grenzregionen. Ein Verständnis füreinander basierend auf demokratischem Meinungsaustausch anstelle von Populismus, Protektionismus und Isolationismus. Trotz aller Zukunftssorgen im Privaten, in wirtschaftlicher Hinsicht oder in Bezug auf die größte gesellschaftliche Herausforderung, die Zerstörung unserer Lebensgrundlage durch die Erderwärmung, sollten wir Hass, Hetze und Diskriminierung niemals mehr einen Raum zur Entfaltung geben.

Im Gegenteil, wir möchten ein Teil einer gelebten Willkommenskultur sein. Der Hochrhein lädt ein, zum Bummeln, Verweilen, Leben, Arbeiten und Relaxen. Der stationäre Einzelhandel bietet einen großen Branchenmix in Angebotsvielfalt und Produktauswahl, gepaart mit dienstleistungsorientierter Fachberatung durch geschultes und ausgebildetes Personal.

Oft familiengeführte klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) orientieren sich an langfristigen Erfolgszielen. Alte Werte wie Fortbeständigkeit, persönlicher Ansprechpartner und Treue zeichnen Betriebe besonders aus. Aber nicht nur der stationäre Handel lädt sein, auch das Hotel- und Gastronomiegewerbe zeichnet sich durch eine fantastische Qualität und besondere Gastfreundlichkeit aus. Der südliche Schwarzwald als Naturpark ist außergewöhnlich und natürlich wunderschön.

Der Handelsumsatz beläuft sich entlang der Grenze in den Landkreisen Konstanz, Lörrach und Waldshut laut einer Studie der GMA Beratungs- und Forschungsgesellschaft auf rund 4,6 Milliarden Euro. Dabei sind ca. 1,5 Milliarden Euro auf Umsätze mit Kundschaft aus der Schweiz zurückzuführen. Durch diese stabile Handelssituation können gut 30.000 Mitarbeitende durch Lohnsteuer und Sozialabgaben ihren Beitrag zum Sozial- und Gemeinschaftswesen beitragen. Der Zufluss aus der Schweiz sichert somit über 10.000 Menschen den hiesigen Arbeitsplatz.

Ja, die Hochrhein-Region lebt mit und durch seine Besucher aus dem logischen Einzugsgebiet eines 360 Grad-Umkreises. Darum ist der Hochrhein auch grundlegend daran interessiert, dass es insgesamt so vielen Menschen wie möglich in diesem heimischen Einzugsgebiet so gut wie möglich ergeht. Denn so läuft die Geschichte von Nachbarregionen immer. Mal wird auf der einen Rheinseite getankt, dann mal wieder auf der anderen. Und beide Seiten zusammen ergeben schlussendlich immer ein Ganzes.