Der TC (Tennisclub) Gurtweil wartet auf eine neue Anlage. Hintergrund ist das Vorhaben Umspannwerk-Betreibers Amprion auf dem bisherigen TCG-Sportgelände eine leistungsstärkere 380-Kilovolt-Anlage zu bauen. Inzwischen sind vier Jahre vergangen und noch immer spielen die Aktiven des TC Gurtweil auf den 1982 gebauten Tennisplätzen auf dem Erweiterungsgelände des Tiengener Umspannwerkes.

Mit enormen Eigenleistungen erstellten die Mitglieder des Tennisclubs Gurtweil anfangs der 80er Jahre ihre Sportanlage auf dem Gelände ...
Mit enormen Eigenleistungen erstellten die Mitglieder des Tennisclubs Gurtweil anfangs der 80er Jahre ihre Sportanlage auf dem Gelände des Tiengener Umspannwerkes (damals noch RWE als Betreiberfirma, heute Amprion). | Bild: Archiv: Alfred Scheuble
Das TCG Vereinsheim (ein ehemaliges Nebengebäude der Schweizer BBC) wurde von den TCG-Mitgliedern 1984 auf dem Tennisareal aufgebaut.
Das TCG Vereinsheim (ein ehemaliges Nebengebäude der Schweizer BBC) wurde von den TCG-Mitgliedern 1984 auf dem Tennisareal aufgebaut. | Bild: Archiv: Alfred Scheuble

Lediglich auf der künftigen Sportfläche für die neue Tennisanlage an der Tiengener-Straße wurden im Frühjahr 2019 die Bäume gefällt. Aber seit der politischen Initiative des Ortschaftsrates Gurtweil, die Umspannwerke Gurtweil und Tiengen auf den Hungerberg zu verlegen, steht das Vorhaben nun in der Warteschleife.

Diese Drohnenaufnahme zeigt das zu Amprion gehörende Sportgelände des Tennisclubs Gurtweil (drei Sandplätze und Vereinsheim). Diese ...
Diese Drohnenaufnahme zeigt das zu Amprion gehörende Sportgelände des Tennisclubs Gurtweil (drei Sandplätze und Vereinsheim). Diese Sportanlagen müssen aufgrund einer leistungsstärkeren 380-Volt-Anlage in den schraffierten Flächenbereich ostwärts verlegt werden. Vertikal in der Bildmitte verläuft das Bahngleis zwischen den beiden Umspannwerken Tiengen und Gurtweil. | Bild: Raymund Grägel

Zwischenzeitlich haben die Netzbetreiber Amprion und TransnetBW eine Machbarkeitsstudie gefertigt und in einer Stellungnahme am 12. Dezember 2021 deutlich zum Ausdruck gebracht, dass für sie eine Verlegung der Umspannwerke nicht in Frage kommt. So jedenfalls bewertete der Ortsvorsteher Claudio Helling das Schreiben der Netzbetreiber in der Sitzung des Ortschaftsrates am 16. Dezember 2021.

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„Es gilt nach wie vor, dass wir die Anlage bis Ende 2026 in Betrieb nehmen müssen.“ Martin Hummel, Vorsitzender des ...
„Es gilt nach wie vor, dass wir die Anlage bis Ende 2026 in Betrieb nehmen müssen.“ Martin Hummel, Vorsitzender des Tennisclubs Gurtweil | Bild: Alfred Scheuble

Verlegung der Umspannwerke wird Thema

Der eigentliche Initiator für die Verlegung der Umspannwerke, Engelbert Maier, ging bereits 2017 mit seiner Idee an die Öffentlichkeit und steht auch weiterhin für die Idee ein. So sagt er: „Solange die Genehmigung für den Bau der Umspannwerke noch nicht erfolgt ist, sehe ich immer noch eine Chance, die neuen Umspannwerke an der Stelle zu errichten, an welcher bereits die meisten Leitungen hinführen.“ Und das sei der Hungerberg, so Maier.

Amprion hält am Versprechen fest

Der Vorsitzende des Tennisclubs Gurtweil, Martin Hummel, bestätigt in einem Gespräch, dass Amprion nach wie vor dazu stehe, das bestehende Sportgelände genauso wieder auf dem benachbarten, firmeneigenen Grundstück an der Tiengener-Straße aufzubauen. Demnach müssten wieder drei Spielplätze und das Vereinsheim neu gebaut werden. „Alles, was fest verbaut wird, bezahlt Amprion“, ergänzt der Vorsitzende.

Pachtvertrag läuft immer noch weiter

Allerdings, so Hummel, kämen immer mal wieder auch Zweifel bei den derzeit 69 Vereinsmitgliedern darüber auf, ob der Stromkonzern sein Versprechen auch halten wird. „Wir hören zurzeit wenig bis gar nichts“ vom Stromkonzern, aber die vor Jahren bewilligte Baugenehmigung sei bereits verlängert worden, sagte der Vorsitzende und „der Pachtvertrag läuft weiter wie bisher“.

Außerdem wurde das neue Baugelände bereits abgeholzt und Arbeiten am bestehenden Bahngleis neben dem Tennisgelände vorgenommen. Der Projektsprecher von Amprion, Jörg Weber, beantwortet unsere aktuelle Anfrage folgendes: „Selbstverständlich stehen wir zu unserem Wort und werden für den Tennisclub Gurtweil eine neue Sportanlage errichten“. Ergänzend schreibt Weber: „Es gilt nach wie vor, dass wir die Anlage bis Ende 2026 in Betrieb nehmen müssen.“

Neue Saison noch auf altem Gelände

Derzeit aber geht der Vereinsvorstand davon aus, dass die bevorstehende Tennis-Saison wie im letzten Jahr ablaufen wird. Größere Investitionen für die Platz- (Bewässerungsanlage defekt) und Gebäudeerhaltung (Sanitäranlagen veraltet) werden nicht mehr getätigt, „nur noch das Nötigste“ werde gemacht. Allerdings schaue man sich jetzt schon danach um, wie die aktuellen Bauvorgaben für Tennisanlagen und für das Vereinsheim aussehen.

So gibt es die Überlegung, vielleicht einen der Sandplätze durch einen Allwetterplatz zu ersetzen. Und das Vereinsheim soll auf jeden Fall barrierefrei und gendergerecht gebaut werden. Schon jetzt ist auch klar, dass einer der neu zu schaffenden Räumen den Namen des investierenden Stromkonzerns tragen wird. Außerdem hat der Verein bereits ein kleines Finanzpolster angelegt und vorsorglich bei Sponsoren „angeklopft“, um zu erwartenden Eigenleistungen finanzieren zu können.

„Gespannt, wie‘s weitergeht“

„Alle im TCG sind gespannt, wie‘s weitergeht“ sagt der Vorsitzende. Jörg Weber, Projektsprecher von Amprion, habe auf jeden Fall zugesagt, rechtzeitig vor Baubeginn wieder mit dem TC Gurtweil in Kontakt zu treten. Die nächste Hauptversammlung, so Hummel, ist wegen Corona wie im Vorjahr erst im Sommer geplant. Änderungen in der Vorstandschaft seien aber keine zu erwarten, ließ der Vorsitzende dann noch wissen.

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