Mit den neuen Regelungen, die seit dem 3. April in Baden-Württemberg für die Kinos gelten, fallen weitreichende Schutzmaßnahmen weg und ein Kinobesuch fühlt sich nun wieder an wie vor der Pandemie.
Was gilt aktuell beim Kinobesuch?
Es gibt keine Nachweispflicht mehr. Besucher müssen also nicht mehr nachweisen, ob sie gegen Covid geimpft, negativ getestet oder genesen sind. Auch die Maskenpflicht ist aufgehoben.
Welche Maßnahmen hat der Betreiber des Kinos in Waldshut getroffen?
Bernd Gschöpf, der das Albrecht-Kino in Waldshut sowie das Rheinflimmern in Rheinfelden betreibt, stellt es den Besuchern frei, ob sie eine Maske tragen oder nicht. Eigentlich könnten nun auch wieder alle Plätze voll besetzt werden, aber: „Wir lassen neben den Besuchergruppen jeweils rechts und links einen Platz frei, um die Sicherheit im Kinosaal zu erhöhen und weil wir denken, dass die Kunden sich das so wünschen“, erklärt der Betreiber.

Somit würde die Auslastung auf 70 Prozent reduziert. Des Weiteren gebe es eine neue Lüftungsanlage, die zu 100 Prozent frische Außenluft zuführt und die Brauchluft absaugt und das sogar mit Energierückgewinnung.
Nach wie vor stehen im Foyer und auch im Toilettenbereich Desinfektionsmittel zur Verfügung. Es gebe aber immer noch einige, die sich vor einer Ansteckung im Kino fürchten, obwohl dies unbegründet sei, so Gschöpf.
Welche Neuerungen gibt es im Waldshuter Kino?
Viele Neuerungen hat es seit der Übernahme des Kinos im Jahr 2018 gegeben: Die Kinosessel sind ausgetauscht und die Tonanlage wurde aufgerüstet. Die Bernhalde bekam 3-Wege-Lautsprecher und neue Effektlautsprecher. Zusätzliche Subwoofer wummern jetzt hinter der vorgezogenen und vergrößerten Leinwand – ein Gesamt-Sound mit 13.000 Watt. Auf der Leinwand sind die Filme nun mit 4-K Laserprojektion in 8-facher Auflösung zu sehen. „Wir haben auch das Licht auf LED umgestellt, der Tresen wurde umgebaut und die Popcorn-Maschine ist auch neu. Als dann alles fertig war, kam Corona“, erklärt Gschöpf.

Wie hat Kinobetreiber Bernd Gschöpf die zwei Jahre Pandemie erlebt?
Die Jahre 2020 und 2021 waren für Bernd Gschöpf und alle anderen Kinobetreiber „bitter“, die Kinosäle blieben für längere Zeit geschlossen. Es folgte ein Regelwirrwarr mit 2G, 2Gplus und 3G, gefolgt von reduzierten Platzbelegungen und Abstandsregeln. Im Juli 2021 durften die Kinos zwar unter Auflagen wieder öffnen, die Menschen waren aber dennoch verunsichert.
Wie ist das Kino aktuell besucht?
Nun sind die Beschränkungen alle gefallen und die Kinofans genießen es. An diesem Samstagabend ist das Albrecht Kino jedenfalls voller Besucher, die sich auf ungetrübten Leinwandspaß freuen. Vor der Popcorn- und Getränketheke bildet sich eine lange Schlange, bevor es in die Kinosäle geht. Hinter der Theke poppt das duftende Popcorn, das inzwischen schon seit über 40 Jahren im Albrecht Kino von Franziska Saub ausgegeben wird.

Wie wird das Kinojahr 2022?
Reichlich Popcorn sollte das Kino auch weiterhin bereithalten, denn viele lang ersehnte Blockbuster und auch Arthausperlen wie zum Beispiel „Belfast“ machen 2022 laut Bernd Schöpf zu einem vielversprechenden Kinojahr. „Es sind so viele neue Filme am Start, dass Laufzeiten nur noch drei bis vier Wochen betragen, anstatt wie sonst sechs bis acht Wochen“, erklärt der Betreiber.
So würde der aktuell laufende Film „Dumbledores Geheimnisse“ schon nach vier Wochen von „Doctor Strange“ verdrängt. Auch „The Lost City“, „Top Gun 2“ und „Jurassic World 3“ stehen schon innerhalb der nächsten acht Wochen in den Startlöchern.
Was sagen die Besucher?

