Aichen – Die Einwohner des Dorfs in der nahezu voll besetzten Gemeindehalle in Aichen haben die Erste Beigeordnete Petra Dorfmeister und Ortsvorsteher Christian Maier zur Bürgerversammlung am Bächtelestag begrüßt. Traditionsgemäß eröffneten der Gemischte Chor und der Musikverein die Versammlung.

„Die Bürgerversammlung gibt uns die Möglichkeit, Vergangenes zu würdigen und Zukünftiges zu gestalten, was haben wir angegangen, welche Ereignisse haben uns bewegt?“ So eröffnete Petra Dorfmeister ihre Rede. „Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, denken wir als erstes an die Oberbürgermeisterwahl. Ein unglaublich langer Wahlkampf und eine drei monatige Phase der Niemandszeit zwischen der Wahl und dem Amtsantritt des neuen OB. Diese Zeit war für die Stadtverwaltung nicht einfach und eine große Herausforderung“, resümierte Dorfmeister.

Klima und Umweltschutz stehen laut Dorfmeister schon seit Jahren auf dem Programm. Der Ausbau von Nahwärme wurde beschlossen, um den kommunalen Wärmeplan umzusetzen. Projekte in Tiengen, Waldshut und Gurtweil werden geprüft oder sind schon begonnen. Dächer von städtischem Gebäude sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Freiflächen für PV-Anlagen werden ausgewiesen. Aber gleichzeitig bedeutet dies, dass der Strom abtransportiert werden muss. „Regionale und überregionale Stromtrassen und Hochspannungsanlagen werden neu gebaut werden müssen, teilweise vor unserer Haustür“, berichtete die Erste Beigeordnete.

Es soll mit der Sanierung der Innenstädte von Waldshut und Tiengen begonnen werden. Laut Dorfmeister ist Waldshut-Tiengen der wichtigste Schulstandort im Landkreis. 4264 Schüler besuchen die Schulen in Waldshut-Tiengen. Daher wird sich die Stadt weiterhin mit Schulsanierungen und Neubauten, wie derzeit in Gurtweil mit einem Volumen von elf Millionen Euro beschäftigen müssen. Die Verkehrsprobleme auf der B34 waren ebenfalls Thema. Der dreispurige Ausbau der Straße, die zusätzliche Brücke in die Schweiz sowie Erweiterung eines Vorstauraums beim Zoll sind in der Planung.

Einen Überblick über das vergangene Jahr und den Ausblick auf 2024 gab auch Ortsvorsteher Christian Maier. Eines der Hauptthemen war die Neugestaltung des Spielplatzes und Festplatzes mitten im Dorf. Dieser wurde mit einer Aufwendung von 151.000 Euro nahezu fertiggestellt. Der Förderverein der Grund- und Werkrealschule (GWRS) Gurtweil spendete der Ortschaft 1000 Euro für Spielgeräte. Restarbeiten sollen 2024 ausgeführt werden. Ebenfalls ein großes Bauprojekt war die Verbindungsstraße zwischen Aichen und Witznau, an der sich die Ortschaft mit 20.000 Euro beteiligte. Diese wurde mit einem neuen Belag versehen. Durch das Verlegen von mehreren Versorgungsleitungen war die Asphaltdecke stark beschädigt. Restarbeiten sollen 2024 ausgeführt werden. Neu angeschafft wurden ein Aufsitzmäher und ein Kehrgerät für die Gemeindemitarbeiter sowie eine Reinigungsmaschine für die Gemeindehalle. Ein großes Ärgernis waren illegale Müllablagerungen in großen Mengen an zwei Stellen auf der Gemarkung. Der Ortsvorsteher bat die Bürger um Aufmerksamkeit, um dies zu ändern.

Daten und Projekte des Ortsteils Aichen

  • Einwohnerzahl: Ende 2022 waren es 311, Ende 2023 waren es 309 Einwohner. 2023 gab es zwei Geburten und vier Sterbefälle
  • Ortsentwicklung: 2023 gab es sechs Bauanträge und Bauvoranfragen.
  • Sitzungen: Der Ortschaftsrat hatte 2023 elf Sitzungen.
  • Feuerwehr: Die Feuerwehrabteilung Ost hatte 15 Proben und zehn Einsätze
  • Finanzen 2023: Dem Ortsteil Aichen standen für das Jahr 2023 insgesamt 51.700 Euro zur Verfügung, darunter 16.700 Euro an Zuweisungen der Stadt Waldshut-Tiengen, der Haushaltsrest von 2022 und Einnahmen durch Vermietungen. Im Haushaltsjahr 2023 wurden die Mittel durch die großen Investitionen komplett aufgebraucht.
  • Finanzen 2024: Für 2024 erhält die Ortschaft 20.000 Euro an Zuweisungen von der Stadt Waldshut-Tiengen, plus die Einnahmen von Vermietungen der Halle, der Zehntschuer und der Alpenblickhütte. Insgesamt rechnet der Ortsvorsteher mit einem Budget in Höhe von 21.700 Euro.
  • Pläne der Stadt: Fertigstellung des Schulhofs für 50.000 Euro, Sanierung und Beseitigung des Schlamms im Löschteich Allmut für 30.000 Euro, Bankett-Fertigstellung beim Verbindungsweg Witznau und Planungen für die Sanierung der sanitären Anlagen des Schulhauses.
Thomas Maier